Woche 3

Königsee, Halbinsel St. Bartholomä

29. Apr. 2024, Montag

Mit dem Schiff auf dem Königsee

 

Heute verlassen wir Burghausen in Richtung Königsee. Helene hat dieses Ziel gestern ausgewählt. Das Robeta-Treffen in Slowenien ist ja erst am 9. Mai und so haben wir für den einen oder anderen Abstecher noch genug Zeit. Wenn das elende Navi nicht gewesen wäre, wäre die Fahrt gut verlaufen. Aber wie so oft ist auf die Dinger nur bedingt Verlass. Ich habe die Mautstraßen und Autobahnen deaktiviert, aber trotzdem hat es uns über eine österreichische Autobahn geführt. Zum Glück hatte ich gestern Abend eine 10-Tagesvignette gelöst, die nur 3 Euro mehr kostet als eine 1-Tagesvignette. Bei der Ausfahrt geraten wir prompt in eine Kontrolle. Es lohnt sich also, Reserven einzubauen.

Der SP in Königsee hat noch viel Platz. Es ist ein geschotterter Platz, aber das ist auch nicht so wichtig. Am Nachmittag machen wir eine große Rundfahrt über den See. Während der Rundfahrt kann man auf der Bartholomäus-Halbinsel und am Seeende bei Salet aussteigen und später wieder zusteigen. Wir machen davon Gebrauch, so dass wir auch alles sehen, wenn wir schon mal da sind. Die Gegend ist wirklich schön und es ist kein Wunder, dass es hier schon so viele Besucher gibt. In der Hochsaison muss hier die Hölle los sein.

 

Übernachten

Ort: Königsee

Typ: SP mit VE, 40 Plätze

Koordinaten: 47.5926 12.9856

Bemerkung: Grosser Schotterplatz, die Lage ist aber ideal

30. Apr. 2024, Dienstag

Ausflug auf den Jenner

 

Heute geht’s wieder einmal auf einen Berg, aber auf sehr bequeme Weise. Wir nehmen die Bahn bis hinauf zur Bergstation der Jennerbahn auf 1800 m. Die restlichen 74 Hm auf den Gipfel sind schnell bewältigt. Die Aussicht von hier oben ist grandios. Leider ist es ziemlich dunstig, was aber höchstens beim Fotografieren ein kleiner Nachteil ist. Hier oben ist es zwar Ende April noch ziemlich ruhig, aber natürlich sind wir nicht alleine. Das muss man wissen, wenn man einen Hotspot wie den Königsee besucht. In der Schweiz ist es nicht anders.

Nachdem wir uns in der Gipfelregion umgesehen haben, beschließen wir, zur Mittelstation hinunterzuwandern. Dort sind wir dann bald alleine unterwegs. Gemütlich steigen wir ab bis zu einer Alpstraße, die dann um den Berg herum zur Mittelstation führt. Die restlichen 600 Höhenmeter bis ins Tal legen wir mit der Bahn zurück.

In einer gemütlichen Gaststätte essen und trinken wir etwas. Dieser Ausflug auf den 1874 Meter hohen Jenner ist der Abschluss unseres Aufenthalts hier am Königsee. Morgen fahren wir weiter. Der nächste Halt ist vermutlich bei Verden am Wörthersee.

 

Übernachten

Ort: Königsee

Typ: SP mit VE, 40 Plätze

Koordinaten: 47.5926 12.9856

Bemerkung: Grosser Schotterplatz, die Lage ist aber ideal

1. Mai 2024, Mittwoch

Alpenquerung

 

Wir verlassen den SP am Königsee rechtzeitig. Leider fehlt ein Schwarzwasser-Ablass bei der Entsorgung. Wir leeren dort, wenn vorhanden, unseren Urintank. Nun kippen wir ihn einfach in den Grauwasser-Ablass und spülen mit unserem Abwassertankinhalt nach. Toilettenkassetten könnte man aber in einem Automaten entleeren.

Die Fahrt über die Tauernautobahn geht gut. Auch die vielen Baustellen nach Salzburg sind kein Problem. In Velden am Wörthersee steuern wir den Stellplatz an. Er hat in P4N gute Kritiken. Wir fahren vor die Schranke und sehen als erstes eine Tafel mit all den Verboten. Grillieren (auch mit Gasgrills), Markisenausfahren usw. alles verboten. Der Platz sieht auch verloren aus. Uns löscht es gleich ab und fahren weiter. Wieso ein solcher Platz gute Kritiken erhält, ist uns schleierhaft.

Als Backup haben wir uns die Pension Lanthaler im Ortsteil Lessach zwischen St. Jakob im Rosental und Rosenbach gleich nördlich der Karawanen ausgesucht. Hier ist es ruhig und beschaulich. Wir genießen den Nachmittag vor der Zora. Da sich der Feststoffbehälter nach zwei Wochen langsam der Kapazitätsgrenze nähert, bereite ich auch eine neue Kokosfaserfüllung vor. 

Während ich am Laptop die Webseite aktualisiere, verbreitet sich ein köstlicher Duft in der Zora. Helene backt eine Pizza im Omina. Draußen wird der Himmel dunkelgrau, ein Gewitter ist im Anzug, der Donner ist schon zu hören. Deshalb verschiebe ich die Zora um 15 m weg vom schönen Baum, unter dem wir stehen. Ich habe gesehen, dass zwei dicke, aber dürre Äste über der Zora hängen. Das Risiko, dass einer während des Gewitters abbrechen könnte ist mir zu gross..

Morgen geht’s über die Grenze. Dann fahren wir auf den Campingplatz am Bleder See.

 

Übernachten

Ort: Pension Lanthofer

Typ: SP 9 Plätzen, Frischwasser, V/E nur Frischwasser, keine Entsorgung

Koordinaten: 46.5394 14.0525

Bemerkung: Grosser Schotterplatz, die Lage ist aber ideal

2. Mai 2024, Donnerstag

Ein See, eine Insel und eine Burg

 

Das schlechte Wetter hat uns wieder eingeholt. Der Regen trommelt auf das Dach der Zora, als wir aufwachen, und er tut das auch jetzt wieder, als ich am späten Nachmittag Reisetagebuch schreibe. So nehmen wir es gemütlich und es dauert seine Zeit bis wir losfahren. Unser Ziel ist der Campingplatz am Bledersee. Auf der Autobahn durch die Karawanken ist nicht viel los. An der Mautstelle gibt es keine Wartezeiten. In Slowenien wollen wir wieder einmal einkaufen. Zu unserer Überraschung ist aber alles geschlossen. Wir erfahren, dass der 1. Mai hier immer zwei Tage dauert. Das ist nicht schlimm, denn wir haben ja immer eine Reserve genau wegen solcher Überraschungen. Auf dem Campingplatz hat es noch viele freie Plätze und das Einchecken geht schnell.

Nachdem wir die Zora abgestellt haben, machen wir uns auf den Weg, um den See zu umrunden. Zu Fuß kann man das in zwei Stunden machen. Wir wollen uns aber auch noch die Burg ansehen und so kommen noch ein paar Höhenmeter dazu. Sie ist nicht sehr groß, dafür aber attraktiv auf einem Felsen gelegen. Die Burg beherbergt ein Restaurant, Souvenirshops und ein Museum. Leider ist von der Geschichte der Burg und ihrer Rolle in der Vergangenheit nicht viel zu erfahren. Nach der Visite gehen wir die Runde zu Ende. Gleich beim Eingang des CP gibt es ein großes Restaurant. Dort lassen wir uns zur Belohnung der Wanderung eine Bieder Crèmeschnitte und einen Kaffee schmecken.

Kaum haben wir uns in der Zora gemütlich niedergelassen, beginnt es zu schütten. In diesem Jahr scheint der Frühling nicht viel gutes Wetter zu bringen. Morgen soll es noch übler werden. Vermutlich wird es ein Tag zum Schlafen und zum Lesen.

 

Übernachten

Ort: Bled

Typ: CP Bled, 240 Plätze

Koordinaten: 46.3615 14.0812

3. Mai 2024, Freitag

Regen ohne Ende

 

Als ich aufwache, merke ich sofort, dass ich noch eine Runde liegenbleiben möchte. Der Regen, der auf das Blechdach der Zora prasselt, fördert das erneute Einschlafen. So wird es 10 Uhr, bis unser Tag beginnt. Viel passiert heute nicht. Ich setze unser BioToi-Kompost-WC neu auf. Der Feststoffbehälter ist voll. Helene putzt innen die Zora. Auch für das Frühstück nehmen wir uns Zeit, das wir um die Mittagszeit einnehmen. Am Nachmittag nutzen wir eine Regenpause für einen Spaziergang zum Ruderzentrum. Dort genießen wir Kaffee und Kuchen, bevor wir wieder den Schutz und die Wärme der Zora aufsuchen. Damit ist der Tag schon beschrieben.

 

Übernachten

Ort: Bled

Typ: CP Bled, 240 Plätze

Koordinaten: 46.3615 14.0812

4. Mai 2024, Samstag

Standortwechsel

 

Wir verlassen heute Blei und fahren auf den CP Zlatorog Bohinj. Dieser schöne CP liegt im Osten des Triglav-Nationalparks. Karin und Christian waren im letzten Jahr auch schon hier. Der CP hat keine Parzellierung. Jeder stellt sich hin, wo er will. Wir haben wieder einmal Glück. Als wir ankommen, verlässt gerade jemand seinen Platz am Ufer des Sees und wir können ihn gleich erben.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, wandern wir eine Runde um den See. Nach ca. 2,5 Stunden sind wir wieder zurück und machen es uns vor der Zora am Seeufer gemütlich. Inzwischen scheint die Sonne und alles ist so, wie wir es uns vorgestellt haben.

Auf der Fahrt hierher mussten wir wieder einmal unsere Vorräte auffüllen. Das geht nun nicht mehr ganz so schnell. In Slowenien ist nichts mehr auf Deutsch angeschrieben. Wenn wir unsicher sind, ob wir das richtige Produkt haben, können wir das mit dem Google Transistor verifizieren. Dazu fotografieren wir einfach die Beschreibung mit der App und Google macht den Rest. Das dauert natürlich etwas länger, aber das ist kein Problem.

Morgen fahren wir mit der Bahn auf den Vogel. Dort oben gibt es verschiedene Wanderungen, wie uns Kommot mitgeteilt hat. Mal sehen, welche es werden wird.

 

Übernachten

Ort: Bohinj

Typ: CP Zlatorog Bohinj

Koordinaten: 46.2789 13.8377

Bemerkung: keine Parzellieren, jeder stellt sich hin wo er will. Gegenseitige Rücksichtnahme wird vorausgesetzt

5. Mai 2024, Sonntag

Zurück in den Winter

 

Der heutige Tag beginnt so, wie man es zu dieser Jahreszeit erwartet. Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen können wir zum ersten Mal draußen frühstücken. Das genießen wir natürlich und bleiben dementsprechend lange sitzen.

Als wir uns auf den Weg zur Seilbahn machen, zieht es überraschenderweise wieder zu und die Berggipfel sind alle in Wolken gehüllt. Wir gönnen uns das Ticket trotzdem. Dass wir fast überall Seniorenrabatt bekommen, daran muss ich mich erst noch gewöhnen. An der Bergstation weht ein kalter Wind und nichts ist so, wie es der Wetterbericht vorhergesagt hat. Unser Ziel ist in dicke Wolken gehüllt und nicht zu sehen. 

Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Anfangs sind es nur ein paar Schneereste, die wir überqueren müssen. Das ändert sich aber schnell, je mehr Höhe wir gewinnen. Irgendwann ist die Schnecke durchgehend. Wir gehen weiter und erreichen den Rand der Wolkendecke und stehen bald im dichten Nebel. Wir beschließen umzukehren. Bei null Aussicht ist auch unsere Motivation dahin. Also steigen wir wieder ab und fahren mit der Bahn ins Tal. An der Bergstation ist nicht mehr viel los. Nur ein paar Unentwegte halten sich noch auf dem Berg auf.

Unten ist es warm und angenehm und so gehen wir in die Kneipe auf dem CP, wo es laut Karin ein gutes dunkles Bier geben soll. Leider hat der Zapfhahn noch keine Saison und so nehmen ich eine Flasche „Black Magic Woman“. Das Bier ist super und es ist auch das Bier, das Karin gemeint hat.

Bei der Zora plaudern wir mit unseren Nachbarn bis uns der kühle Wind in unsere Mobile treibt.

Übernachten

 

Ort: Bohinj

Typ: CP Zlatorog Bohinj

Koordinaten: 46.2789 13.8377

Bemerkung: keine Parzellieren, jeder stellt sich hin wo er will. Gegenseitige Rücksichtnahme wird vorausgesetzt