Woche 7

Zweiundvierzigster Tag, Montag 13. Juni 2022

 

Wir verlassen den CP wieder. Für eine Nacht ist es hier absolut ok. Es sind alles Wiesenplätze, teilweise sehr uneben.

Den ersten Stop machen wir in Örnes. Hier legen offenbar auch die Hurtigruten Schiffe an. Als wir ankommen ist die Nordlys da. Wir sehen ihr beim Ablegen zu und kaufen nachher im Rema1000 ein. Irgendwie haben wir immer noch nicht herausgefunden, nach welchem System die grossen Läden im Norden organisiert sind. Jedes Mal wenn wir das Gefühl haben, wir wüssten wo wir was finden, ist wieder alles anders.

Nach dem Einkauf gondeln wir gemütlich auf der Fv17 weiter gegen Süden. Vormittags bei passablem Wetter und von Mitte Nachmittag an wieder im Schiff. Zwei Fahrten mit der Fähre sorgen für Pausen. Auf der zweiten Überfahrt verlassen wir die Polarregion und überqueren den 70° Breitengrad. Eine kleine Kugel, ähnlich derjenigen am Nordkap, am Ufer markiert die Stelle. 

So gegen 15 Uhr beginnen wir nach einem Schlafplatz zu suchen. Gemäss der App hat es mehrere auf der Strecke. Gleich auf dem ersten Platz bleiben wir. Es stehen zwar schon zwei Kastenwagen da aber es hat genügend Platz.

Wir haben heute wieder eine landschaftlich wunderschöne Gegend durchfahren. Wilde Berge die sich auch im Vergleich mit der Schweiz nicht verstecken brauchen und schöne idyllische Fjorde haben wir die ganze Zeit über im Blick. Schade ist nur, dass das Wetter nicht mitspielt. 

 

Rastplatz an der Fv17

Koordinaten: N66.35765 O13.00606

Kosten: keine

Plätze: ca. 6

Services: 

Super Aussicht auf den Fjord (bei schönem Wetter), aber nahe an der Strasse. Bäume zwischen Strasse und Rastplatz

Dreiundvierzigster Tag, Dienstag 14. Juni 2022

 

Wir sind fast die Letzten, die den PP verlassen. Wir haben es nicht eilig. Zuerst fahren wir eine öffentliche Entsorgungsstation an. Dort sind aber Leute am Werk, die offenbar noch keine Routine beim Ver- und Entsorgen eines Womos haben. Während wir warten findet Helene in der App eine weitere Dump Station. Und weil es gerade wieder wie aus Kübeln giesst fahren wir weiter. Die Station liegt kurz vor dem Fährableger in Nesna bei einem Camping.

Die Landschaft ist wieder super. Obwohl wir wegen des Regens und des Nebels nicht sehr viel sehen, sind wir beeindruckt. Wir müssen diese schöne Route unbedingt einmal im Herbst fahren. 

In einem engen Tunnel haben wir einen Schreckmoment. Ein Motorradfahrer kommt voll auf unserer Seite entgegen. Im letztem Moment schafft er es noch hinüber auf seine Spur. Wieder einmal Glück gehabt. Wir hatten in den letzten 6 Wochen schon die eine oder andere brenzlige Situation, aber was war bisher mit Abstand die Schlimmste.

Einen schönen Platz zum Übernachten finden wir auf der heutigen Etappe nicht. Es hat zwar viele Parkplätze aber es ist nichts dabei, dass zum Bleiben einlädt.

So steuern wir den Offresoy CP an. Der liegt direkt am Fjord und hat gute Bewertungen. Auch gefällt es hier gut. Wir bekommen einen Platz gleich am Ufer. Weil wir keinen Strom und auch keine Dusche benötigen, müssen wir nur 280 NOK bezahlen. Da kann man nichts sagen. Morgen wird es wieder auf der Fv17 weiter gegen Süden gehen.

 

 

CP Offresoy Camping

Koordinaten: N65.8732 O12.4664

Kosten: 350 NOK mit Strom

Plätze: ca. 30

Services: Alles da

Super Aussicht auf den Fjord , schöne Plätze

Sehr freundliches Betreiberpaar

Vierundvierzigster Tag, Mittwoch 15. Juni 2022

 

Nach zwei regenreichen Tagen können wir heute wieder mit offener Schiebetür zmörgele. Wie üblich, tue ich das ausgiebig. Helene gibt sich jeweils mit einem nicht zu grossen Schnittchen zufrieden.

Wir erreichen die erste Fähre gerade rechtzeitig. Unsere Trödelei hat keine Konsequenzen. Die wären auch nicht so schlimm gewesen. Wir hätten einfach ungefähr 2 Std warten müssen. Es gibt schlimmeres. Wir geniessen die Überfahrt. Sie dauert ca. eine Stunde. Bei so langen Fahrten darf man das Auto verlassen und sich oben auf dem Aussichtsdeck aufhalten. In der Regel hat es auch einen Kiosk und Sitzplätze im Innern. Es herrscht ja nicht immer so schönes Wetter wie heute. 

Die Fahrt über die Insel zum nächsten Fährableger bringen wir gemütlich hinter uns. Nach dem Verlassen der Fähre fahren wir wie immer rechts raus und lassen alle vorbei. Sind alle durch gondeln wir gemütlich hinterher. Am nächsten Fähranleger haben wir sie dann alle wieder vor uns. Es kann aber vorkommen, dass die erste und die zweite Spur dann schon besetzt sind und wir auf die nächste Spur müssen. Es ist schon vorgekommen, dass wir dann zuerst auf die Fähre mussten, warum auch immer und wir so alle wieder überholt haben. Beim Verlassen der Fähre geht das Spiel dann wieder von vorne los.

Die Überfahrt auf der nächsten Fähre dauert nur etwa 20 Min. Da sind i.d.R. auch kleinere Schiffe, die keine Aufenthaltsdeck haben. Da bleibt man im Auto sitzen. 

Bei der Abfahrt entscheiden wir uns einen Abstecher zum Berg Torghattan zu machen. Der hat unter dem Gipfel (ca. 200müM) ein riesiges Loch. Das ist ungefähr 160m lang, 20m breit und 35m hoch. Es entstand aus zwei Höhlen, als diese noch auf Meereshöhe lagen. Irgendwann brach das Wasser durch und schuf so eine durchgängige Höhle. Das wollen wir uns ansehen. So fahren wir auf den Camping Torghattan von dem aus die Wanderung startet. 

Wir suchen uns einen Platz ohne Strom und starten dann die kurze Wanderung. Das Loch ist eindrücklich. 

Wieder zurück auf dem CP habe ich die Idee, wieder einmal die Markise auszufahren und mit den Magnetankern zu befestigen. Ich weiss zwar nicht warum ich diese Idee habe, aber ich bin froh darum. Die eine Stütze klemmt, ich brauche mein Werkzeug um das Problem zu lösen. So kann ich das Problem ohne Zuschauer lösen. Es hätte mich schon ordentlich angepisst, wenn ich das auf einem CP hätte machen müssen mit all den Zuschauern mit einem Bier in der Hand.

Heute Abend gehen wir zum Essen in die Beiz auf dem CP. Die hat offenbar, gemäss Helenes Recherchen einen tadellosen Ruf. Bin gespannt was uns erwartet. Ich werde dann im nächsten Eintrag berichten.

 

 

CP Torghattan

Koordinaten: N65.83932 O12.0990

Kosten: 280 NOK ohne Strom, Die kosten hängen stark von der Lage des Platzes ab

Plätze: ca. 80

Services: Alles da, Wäsche waschen gratis

Super Schöner Platz, von uns eine Empfehlung

Fünfundvierzigster Tag, Donnerstag 16. Juni 2022

 

Nach ungefähr 300km sind wir im CP Koa angekommen. Das sind etwa 5 Std. Fahrzeit. Viel schneller kommt man in Norwegen nicht vorwärts. Die Fv17 ist hier unten nicht mehr. So attraktiv wie im Norden. Trotzdem ist es immer noch eine schöne abwechslungsreiche Route. Sicher interessanter als die E6. 

Heute Morgen kümmere ich mich wieder einmal um den Mailverkehr mit der Firma Autopass for Ferje. Die haben uns, ausgerechnet auf der teuersten Strecke zwischen Gryllefjord und Andenes, falsch eingeschätzt und uns den Tarif für 6.01m bis 8m verrechnet. Das heisst, dass wir 40Euro zuviel bezahlt haben. Auf ein Mail von mir verlangten sie ein offizielles Dokument, in dem die 5.99 m bestätigt werden. Es hat sich wieder einmal ausbezahlt, dass ich alle wichtigen Dokumente in der Cloud habe. So habe ich ihnen gestern Abend das CoC Papier von Robeta zugestellt in dem die Aussenmasse aufgeführt sind. Der Fahrzeug Ausweis genügt nicht, weil dort diese Masse fehlen. Heute Morgen hatte ich bereits ein Mail, dass das Coc als offizielles Dokument anerkennt und die Belastung korrigiert wird. Wieder 40 Euro gespart.

Noch ein Wort zur Beiz von gestern Abend auf dem CP von Torghatten. Gemäss Helene’s Recherchen im Internet handelt es sich hier um eine der besten Restaurants Norwegens. Entsprechend gut war auch das Essen. Es war absolute Spitze, soweit wir das beurteilen können. Es war auf dieser Reise das kulinarische Highlight.

Auf dem CP haben wir einen guten Platz bekommen. Wir stehen unmittelbar am Ufer des Fjords und können das Meer gut riechen. Ein paar Meter weiter steht das Service Gebäude. Morgen fahren wir nach Trondheim. Dort soll es einen grossen SP in der Nähe des Zentrums geben. Mal sehen wie das wird. Helene will endlich zum Coiffeur. Sie wird zunehmend empfindlich auf meine Bemerkungen bezüglich ihrer Frisur ;-)

 

CP Koa, Inderoy

N63.8392 O11.4097

Kosten: 300 NOK ohne Strom, 

Plätze: ca. 80

Services: Alles da, Duschen kostet extra

Schöner Platz, für eine Nacht ok

Sechsundvierzigster Tag, Freitag 17. Juni 2022

 

Die Strasse nach Trondheim hinein, von Norden her ist mautpflichtig. Wir beschliessen in einem weiten Bogen nach Süden auszuholen und dann von Westen her nach Trondheim hinein zu fahren. Wenn wir vorher gewusst hätten, was uns auf dieser Route erwartet, hätten wir vermutlich die Maut bezahlt.

Irgendwann nach dem Flughafen fahren wir südwärts und biegen steil in die Hügel östlich von Trondheim ab. Die Gegend ist wunderschön, die Strasse aber ist teilweise herausfordernd. Nach ein paar Kilometer finden wir uns auf schmalen Schotterpisten wieder. Diese haben eine rostrote Farbe und sind wegen der Regenfälle von gestern Nacht schmierig und rutschig. Immer wieder führen sie in langen Kurven steil hinauf, um dann sogleich wieder steil hinunter zu gehen. Ich schalte dauernd zwischen Traktionshilfe und Downhill Control hin und her. Teilweise drehen bei den Anstiegen auch die Räder durch. Als Andenken klebt nun an den Rädern und unten bis zu den schwarzen Schutzleisten eine hartnäckige klebrige Masse. Die Räder sehen aus, als wären sie von kräftigem Rost befallen. Da wird es nach den Ferien wohl viel Arbeit für den Hochdruckreiniger geben.

Auf dem SP hat es einige freie Plätze. Wir stellen uns hin und machen uns bald auf in die Stadt. Helene hat bald einen Termin bei einem Friseur. Danach schauen wir uns Trondheim an. Es hat eine kleine aber feine Fussgängerzone. Sehr beeindruckt sind wir von der Kathedrale. Ein imposantes und sehr schönes Bauwerk.

Nun sitzen wir wieder in der Zora. Wir gehen später noch einmal zurück in die Stadt. Wir wollen die Gelegenheit wahrnehmen und wieder auswärts essen gehen.

 

SP Trondheim

N63.4384 O10.4211

Kosten: 350 NOK mitz Easy Park, mit KK 300NOK

Plätze: ca. 80

Services: V/E

Siebenundvierzigster Tag, 18. Juni 2022

 

Wir lassen Trondheim hinter uns. Das Essen gestern Abend auswärts im Restaurant Egon war gut. Es läuft hier gerade in den angesagten hippen Beizen in Trondheim ein wenig anders als bei uns. Man bekommt hier einen Platz zugewiesen. Dann muss man entweder via QR Code auf einer norwegischen Seite oder direkt an der Bar das Menu bestellen und gleich bezahlen. Das hat den Vorteil, dass man einfach gehen kann wenn man fertig ist. Wir hatten Fish & Chips und Bruschetta zur Vorspeise.

Das V/E liessen wir bleiben, nur den Urin Behälter haben wir entleert. Wir verlassen Trondheim auf dem gleichen Weg wie wir hinein gekommen sind. Auf der Route schauen wir nach Tankstellen mit ein wenig tieferen Preisen. Das lohnt sich, denn die Differenz zwischen den -tanken kann schnell einmal 15 Rappen sein. Heute ist es eine Circle-K bei der wir wieder auffüllen. Dann sehen wir noch eine Waschanlage, aber keine automatische sondern eine wo man das mit Hochdruckreinigern alles selber machen kann. Das ist genau das was wir brauchen. Die üble braune Sauce die immer noch an der Zora klebt muss weg. Die Bedienung der Anlage bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Da gibt es 8 verschiedene Menüpunkte und keine Anleitung wie da vorzugehen ist. Ich stecke zuerst mal die KK in den Automaten und schaue mal an der Düse, ob da was kommt. Nada, also drücke ich auf allen Tasten herum und siehe da, plötzlich tut sich was. Die Düse hat plötzlich kräftig Druck und ich kann den ganzen Dreck an der Zora wegspülen. Es reicht gerade bis an die Hecktüren und dann ist wieder Schluss. Helene hat inzwischen die Menupunkte mit der App übersetzt und die sind dann 1. Einweichen 2. Entfetten 3. Hochdruck reinigen usw. Eigentlich logisch, aber es hat auch funktioniert ohne all das zu Wissen. Abends sehe ich dann, dass mir auf der KK nichts belastet wurde. Also alles richtig gemacht ;-)

Bei der Fahrt nach Süden wähnten wir uns zeitweise im Berner Oberland. Dann führte uns die Route wieder an das Meer. Auf der ersten Fähre schaue ich wieder einmal auf Google Maps und sehe, dass wir ja ganze nahe an der Atlantikstrasse sind. Also mach wir einen Umweg und nehmen die Strecke gleich auch noch mit. Sie ist schön, aber so umwerfend wie sie immer beschrieben wird ist sie nun auch wieder nicht. In Molde treffen wir auf unsere ursprünglich geplante Route. Sie führt nach Alesund das wir Morgen besuchen wollen. Heute Abend bleiben wir aber an einem einfachen Camping an der E39, weil spät Abends muss man auf den SP in Alesund keinen Platz mehr wollen. Wir werden Morgen Vormittag rechtzeitig dort sein. 

 

CP Fjellstova

N62.5207 O06.9151

Kosten: 235 NOK 

Services: Wc. Duschen, Küche, V/E

Plätze: ca.20

Lieblos, aber alles ok

Achtundvierzigster Tag, Sonntag 19. Juni 2022

 

Die Strecke nach Alesund ist kurz und so sind wir, wie vorgesehen, auch früh da und können uns einen Platz in der vorderen Reihe aussuchen. Die Plätze hängen alle nach vorne, ein wenig können wir mit dem Luftfahrwerk ausgleichen. Keile haben wir keine mehr dabei und so auch einiges an Stauraum Volumen gespart. Wirklich gebraucht haben wir sie bisher nie. Wenn die Zora ein wenig schief steht, stört uns da nicht sehr. Wir merken es jeweils nur beim Duschen und beim Kochen.

Als erstes steigen wir hinauf auf den Hausberg von Alesund den Aksla. Vor dort haben wir eine schöne Rundumsicht auf die Stadt und die vielen Inseln. Wir sitzen längere Zeit auf der Eisenplatte eines alten Bunkers und schauen dem Treiben auf dem engen PP 10m weiter unten zu. Ja es hat auch eine schmale Strasse hier hinauf. Es fahren viele grosse Touristenbusse hoch, dann auch viele Norweger mit PKW’s und zulertzt haben auch Womofahrer das Gefühl es eine gute Idee hier hoch zu fahren. Entsprechend ist das Chaos.

 

Als die immer mehr Menschen auftauchen verlassen wir den schönen Ort und steigen die 400 Stuefen wieder hinunter. Eine Altstadt gibt es in Alesund nicht mehr. Die Stadt brannte 1904, wegen einer umgekippten Petroleumlampe in einer Margarinenfabrik fast vollständig nieder. 850 Häuser brannten ab. Es wurde alles im Jugendstil wieder aufgebaut. Wir schlendern dem Hafen entlang, schauen uns die schönen Boote und Yachten an. Es ist eine schöne Stadt, aber Trondheim hat uns besser gefallen. Hier vermissen etwas das Leben in Café’s und Beizen, dass uns in Trondheim gut gefallen hat.

 

Am Nachmittag faulenzen wir auf unseren Stühlen an der Sonne. Vor uns die Zora und hinter uns schlagen die Wellen an die grossen Granitbrocken. Ab und zu fliegen Spritzer bis zu uns. Es ist Flut und das Wasser ist nur 3m von uns weg. Solange aber die Spritzer das Bierglas verfehlen ist alles gut. Gemäss Fahrplan sollte in der nächsten Viertelstunde ein Schiff der Hurtigruten auftauchen. Mal sehen, ob es dieses Mal stimmt. Das Schiff war da, die "Kong Harald" ist pünktlich angekommen

Später werden wir noch entscheiden, wo es Morgen hingehen soll. Das ist im Moment noch offen.

 

 

 

SP Alesund

N62.4766 O06.1597

Kosten: 300 NOK 

Services: WC, Duschen, Strom, V/E

Plätze: ca. 50

Lieblos, aber alles ok, unbedingt vor 12.00 da sein