Zweiundzwanzigster Tag, 25. Sept. 2021

 

Ein eindrückliches Naturschauspiel

 

Nach dem die Schweinerei in der Box mit dem Waschmittel aufgeräumt ist sind wir endlich abfahrbereit. Wir verabschieden uns von Tim und fahren auf dem schmalen Waldweg wieder zurück. Die Wasserlachen sind durch den Dauerregen der vergangenen Nacht noch grösser geworden. Dank den gewonnenen Erfahrungen auf der Hinfahrt kann ich einfach hindurch fahren. Sonst wäre wohl bei einigen Gumpen eine Sondierung auf versteckte tiefe Schlaglöcher notwendig gewesen.
Nach 15 Min. treffen wir auf dem offiziellen PP des Storforsen Naturreservats ein. Besucher sind noch nicht viele da. Wir lesen uns durch die Informationstafeln und wandern den ganzen Parcour ab. Der Piteälven fällt hier 82m über lange Stromschnellen hinunter. Der Fluss ist hier mächtig und entsprechend sind auch die Stromschnellen respekteinflössend. In Frühling muss das Schauspiel noch einiges grösser sein. Jetzt im Herbst fliesst längst nicht mehr so viel Wasser wie im Frühling. 
Neben dem eigentlichen Stromschnellen gibt es noch einen alten Kanel, der früher für das Flössen verwendet wurde. Heute fliesst da nur noch sehr wenig Wasser und so haben sich überall Gumpen gebildet in denen im Sommer gebadet wird. 

Nach ca. 1 1/2 Std. haben sind wir durch, haben uns angesehen was wir wollten und zum Baden und Grillieren ist es uns zu kalt. So fahren wir weiter. In der Nähe von Älvsbyn machen wir beim Naturreservat Rackertet einen Halt und steigen auf den Hundberget. Das war ein Tip von Tim von gestern Abend. Von diesem kleinen Hügel haben wir einen schönen Ausblick über Älvsbyn und den Piteälven.

Anschliessend fahren wir weiter, wieder an die Küste des Bottnischen Meerbusens nach Pieta und von dort weiter hinunter nach Burma. Dort haben wir uns zwei Plätze für die Nacht ausgesucht. Wie so oft sieht die Realität dann anders aus, als die Beschreibungen in den Apps. Beim Bootshafen war zuviel Betrieb. Die Einheimischen sind dabei ihre zum Teil grossen Boote aus dem Wasser zu holen. Grosse Kranwagen standen herum. Wir verliessen den Platz umgehend wieder, wir wären hier allen im Wege gewesen. Eigentlich war es ein offizieller Stellplatz, aber wie gesagt die Umstände sind manchmal eben anders.

Der zweite Platz liegt sehr schön und hat gute Kritiken. Nur sagt keiner , dass dort "No Camping" Schilder stehen. Der Platz wird gerne von den Einheimischen im Sommer zum Baden aufgesucht und auch jetzt machen dort viele einen Abendspaziergang. Wir fahren 150m zurück und stellen uns dort neben der Schotterstrasse auf einen breiten Grasstreifen der als PP ausgeschildert ist. Dort können wir legal stehen bleiben.

Das war wieder einmal ein Beispiel dafür, wieviel Mist auf Apps wie z.B. bei "Park 4 Night" geschrieben wir. Verlassen kann man sich auf diese Infos nicht. Gemäss unseren Erfahrung hier in Schweden ist auf dieser App jede zweite Info falsch.  Jännu, wenn man nicht gerade an den populärsten Plätze die Nacht verbringen will findet man immer etwas, mit einem kurzen Kastenwagen sowieso.

Wir richten uns gemütlich ein und bald ist auch Ruhe . Nach dem nächtlichen Intermezzo von gestern haben wir Nachholbedarf.

Dreiundzwanzigster Tag, 26. Sept. 2021

 

Wieder eine lange Fahrt.

 

Zum Glück wache ich um 6.00 auf. Ein traumhafter Sonnenaufgang zeichnet sich ab. Es ist schon fast zu spät. Schnell die Hose über das Pyjama gezogen, die Jacke angelegt, die Kamera hervorkramen, ohne Socken in die Schuhe und dann im Laufschritt an den Strand. Es ist traumhaft schön. Ausser mir sind nur zwei Ornithologen vor Ort. Sie haben etwa 20 Vögel eingefangen und sind gerade am Beringen. Ich rede kurz mit ihnen und sie bestätigen, dass die Einheimischen es leid sind, dass die Plätze fast den ganzen Sommer über von Campern belegt sind (auch und vor allem von Schweden selber). Deshalb haben sie jetzt die "no Camping" Schilder aufgestellt. Dort wo wir stehen ist es aber für sie völlig ok.

 

Nach einem gemütlichen Zmorge setzen wir die Rote Zora wieder in Bewegung. Das Ziel ist der Nordeingang des Skuleskogen Nationalparks. Er liegt im Bereich der Höga Kusten was Hohe Küste bedeutet. Diese liegt zwischen Sundsvall und Umea. Das Gebiet heisst so, weil es sich seit der letzten Eiszeit etwa 280m aus dem Meer gehoben hat. Im Nationalpark wollen wir Morgen wandern. Wir wählen für die Fahrt dorthin einen langen Umweg über Nebenstrassen von der Küste weg ins Landesinnere. Dieses ist wie üblich in den letzten Wochen wunderschön. Die Strasse ist fast immer gesäumt von golden Birken, vielen traumhaften Seen und kleinen Siedlungen. Die Strasse ist abwechslungsreich. Von gut zu fahrenden Abschnitten bis zu Teilstrecken mit Schlaglöchern und üblen Bodenwellen ist alles dabei.

 

Angekommen am Nationalpark, finden wir etwa 300m vor dem Nordportal einen Platz an dem wir bleiben können ohne jemanden zu stören. Wir machen uns auf den Infotafel schlau und nehmen einen Prospekt aus dem Behälter. Das machen sie hier in Schweden richtig gut. Die Infos an den Eingängen zu den Nationalparks sind gut zugänglich und auch hilfreich. Das war es für heute.

 

PS. An den Farben der Fotos vom Sonnenaufgang wurde nichts verstärkt. Die waren wirklich so.

Vierundzwanzigster Tag, 27. Sept. 2021

 

Im Urwald

 

Wir wachen früh auf , spulen die Morgenroutine ab und machen uns bald auf den Weg in den Nationalpark Es ist zwar noch neblig und kühl aber es wird ein schöner Tag werden. Gleich zu Beginn kommt richtiges Urwaldfeeling auf. Dies vor allem wegen des Nebels und der dichten stehenden Bäumen. Wir kommen nicht so schnell vorwärts wie gedacht. Einerseits geht wie üblich bei uns viel Zeit mit dem Schauen und Fotografieren vorbei. Anderseits sind auch die Wege nicht so, dass man schnell vorwärts kommt. Sie sind mit vielen grossen Wurzeln durchsetzt und dazwischen liegen viele runden Steine in allen Grössen. Zudem ist auch alles nass und dem entsprechend rutschig. 

Der Park hat eine tolle Atmosphäre, zum Glück ist die Saison vorbei und es hat fast keine Besucher. So können wir die Stille geniessen. Der Park ist zwar klein aber er ist sehr hügelig. Die Auf- und Abstiege sind teilweise sehr steil und so kommen etliche Höhenmeter zusammen. 

Irgendwann erreichen wir die berühmte Schlucht. Sie ist ca. 4-6m breit. Die glatten Wände links und rechts sind etwa 30m hoch. Der Boden ist mit grossen Steinen übersät. Das ganze Gebiet hat sich seit der letzten Eiszeit um 280m gehoben. Es hat immer wieder Stellen, die mit den runden Steinen übersät sind, die man üblicherweise nur an Stränden findet.

Auf einem Aussichtspunkt sehen wir bis hinaus auf das Meer. Es ist der Bottnische Meerbusen zwischen Schweden und Finnland. Der Küste sind viele kleine Inseln vorgesetzt. Nach einem sehr steilen Abstieg erreichen wir den Pfad, der uns am Strand entlang zurück an den Ausgangspunkt bringt. Nach 5 1/2 Std. sind wir wieder am Ausgangspunkt.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag zum Südportal des Park fahren und am nächsten Tag nochmals eine Wanderung machen. Wir verwerfen den Plan aber. Wir haben heute schon grosse Teile des Parks gesehen.

 

Die Suche nach einem Platz gestaltet sich heute langwierig. Zuerst haben wir einen Stellplatz in Härösand im Auge entscheiden uns aber dagegen. Mitten in der Stadt ist vielleicht nicht so toll. Wir geben die Koordinaten eines anderen Platzes an der Küste in das Navi ein. Es meldet "Achtung sehr schlechte Strasse".

Die Info ist dann auch richtig. 10 Km vor dem Ziel kehren wir um. Mit ab und zu auftretenden Schlaglöchern können wir inzwischen gut umgehen, aber was wir hier antreffen ist dann doch des guten zuviel. Beim nächsten  Platz ist ein kleiner Obolus fällig. Würden wir ja gerne tun. Wir verstehen soviel, dass wir eine bestimmte App bräuchten und diverse Angaben eingeben würden. Die Anweisungen sind zwar auf einer grossen Tafel da, aber leider nur auf schwedisch. Nun haben wir genug und beschliessen die Küste zu verlassen. Wir suchen uns einen Platz 60 Km weiter im Landesinneren und verlassen die Küstenregion. Dieser ist endlich das was wir suchen. Ein Rastplatz ein wenig weg von der Strasse mit einem schönen Ausblick auf einen See. Ausser uns ist niemand da, wir bleiben hier. 

Fünfundzwanzigster Tag, 28. Sept. 2021

 

Wieder eine lange Fahrt

 

Gestern Abend haben wir beschlossen die Küstenregion wieder zu verlassen. So fahren wir in die Region Dalarna zum Fulufjällets Nationalpark. Die Fahrt dauert lange ist aber abwechslungsreich. Auch bei der Qualität der Strassen erleben wir die ganze Bandbreite. Heute sind die Naturstrassen oft besser zu fahren als manche mit Schlaglöchern durchsetzte Asphaltstrecke. Es hat uns heute die Federn mehrmals bis zum Anschlag durchgehauen. Für die 330Km lange Strecke haben wir 5 1/2 Std. gebraucht. 
Mehrmals haben wir angehalten, weil wir dachten es sei wieder etwas zu Bruch gegangen. Einmal klingelte es verdächtig bei den Weinflaschen nach Scherben. Zum Glück aber blieb alles heil. Bezüglich Radarfallen, von es sehr viele gibt, haben die Schweden eine gute Regelung. Steht diese z.B in einer 70er Zone, so kommt zuerst eine 70er Schild mit einer Kamera. Dann kommt das "richtige" 70er Schild und gleich danach die Radaranlage.  Da ist nicht viel Zeit, einfach nur gemächlich den Gasfuss lupfen führt zu einem teuren Ticket. Sieht man ein Schild mit Kamera muss sofort gebremst werden, sonst erwischt es einen unweigerlich.

Auf den kleineren und schmaleren Strassen braucht vor allem Konzentration, wenn grosse Lastwagen entgegen kommen. Die haben oft noch Anhänger mit 5 Achsen und kommen mit guten 80 Km auf dich zu. Abbremsen tun die wenigsten. Viel Platz bleibt da jeweils nicht, unkonzentriertes Fahren könnte verhängnisvoll enden. Anderseits fährt kann wieder über lange Zeit kein Fahrzeug sehen.

So nun stehen wir auf dem CP in Särna nicht sehr weit weg von der norwegischen Seite. Ein kleiner CP der wie so viele CP's in Schwedens Pampa die beste Zeit hinter sich hat. Dafür zahlt man in der Regel ohne Stromanschluss nur ca. 200 SEK und kann alles nutzen. Kein Vergleich mit der Schweiz. Vielleicht kommen wir morgen Abend nochmals hierher. Wir werden sehen.

Sechsundzwanzigster Tag, 29. Sept. 2021

 

Besuch des Fulufjällets Nationalparks

 

Heute Morgen fällt uns das Aufstehen schwer. Der Regen prasselt immer noch auf das Dach unserer Roten Zora. Es ist aber schon 8 Uhr. Also Hose und Jacke an, die Füsse in die Badeschlappen geschoben und ab zur Dusche. Die habe ich für mich alleine. Nach dem Morgenessen machen wir die Zora fahrbereit, d.h. kontrollieren ob alle Schubladen geschlossen sind, nichts Schweres noch irgendwo herumliegt, die Badezimmertür geschlossen ist, alle Dachluken zu sind usw.. Bei der Wegfahrt gehen wir noch zur Rezeption des CP.  Wir sind noch nicht angemeldet. Das holen wir noch nach und das gleich auch noch für die folgende Nacht. Dabei erfahren wir das mit unserem geplanten Nachtessen im Restaurant nichts wird. Die schliessen unter der Woche bereits um 15 Uhr. Nur am Fr. und Sa. haben sie bis um 22 Uhr offen. Schade, die Beiz hat sehr gute Kritiken und sieht auch heimelig aus. Wir sind jetzt soweit, dass wir gar nicht mehr nach Restaurants suchen. Wir sind jetzt sicher schon das zehnmal vor geschlossenen Türen gestanden. Dafür haben die Läden 7 Tage die Woche bis 21 Uhr offen.

Wir machen uns auf zum Fulufjällets Nationalpark. Dort hat es mit dem Njupeskär den höchsten Wasserfall Schwedens. Wider Erwarten führt eine asphaltierte Strasse und keine Schotterpiste zum Eingang. Die Strasse geht auf und ab, die Steigungen haben bis zu 9%. Dabei machen sich unsere Mistreifen von Continental wieder einmal negativ bemerkbar. Sie drehen ab und zu leicht durch. All Season von Conti kommen bei mir nie wieder auf die Felgen.

Im strömenden Regen machen wir uns auf den Weg. Die Wege sind gut ausgeschildert. Wir machen auch wieder Bekanntschaft mit netten Schweden. Der Wasserfall versteckt sich hinter dickem Nebel, es braucht Geduld. Ab und zu lichtet er sich und dann können wir schöne Bilder machen. Uns gefällt es hier sehr gut. Der Wald ist teilweise sehr dicht und erinnert an Feenwälder aus Grimm's Märchen. Schade ist das Naturum nicht offen. Es ist krankheitshalber geschlossen. Naturum werden hier in den NP's die Informationszentren genannt. Die sind immer sehr informativ und super gemacht.

Leider wird auch in der Hütte nebenan nichts mit einem Kaffee. Das Bezahlsystem streikt und es ist nur Barzahlung möglich. Wer aber hat in Schweden schon Bargeld bei sich. Fast niemand und so waren fast alle Tische leer.

Jenny so fahren wir nach Särna zurück direkt in den Coop, decken uns dort mit Nusskuchen, Vanilleplunder und Lachs ein. 

Dann gibt es in der Zora zuerst einen Kaffee mit Gebäck. Den Lachs gibt es zusammen mit Bratkartoffeln und einen Cabernet Sauvignon zum Z'nacht. Wieder ist ein regenreicher aber trotzdem super Tag vorbei.

Siebenundzwanzigster Tag, 30. Sept. 2021

 

Viele Kilometer

 

Es ist wieder einmal Morgen und der Regen prasselt, wie üblich in den letzten Tagen, auf unser Dach. Tief in die Bettdecken eingewickelt ist das ja ein schönes einschläferndes Geräusch, aber irgendwann muss oder sollte man ja aufstehen. Beim Z'mörgele konsultieren wir die Wetterapps und stellen fest, dass fast ganz Schweden für mindestens die nächsten 5 Tage  unter einer riesigen Schlechtwetterfront steckt. Nur ganz im Südosten sieht es besser aus. Wir beschliessen Särna zu verlassen. In einem Tag schaffen wir es aber nicht bis in den Süden und so visieren wir den Tiveden Nationalpark an. Vielleicht haben wir ja Glück und es regnet nur leicht.

Die Fahrt dauert lange, gemäss Google werden für die 410 Km 5 Std 30 Min.. prognostiziert. Wir brauchen fast 8 Std. Zum einen weil wir mehrere Stopps haben für das Einkaufen, Tanken und Kaffeepausen. Der grösste Zeitfresser war aber der Besuch in einem grossen Sportladen Outlet in Sälen. Natürlich sind wir fündig geworden, langärmlich Merino Shirts, Wanderhosen usw. haben mit uns zusammen den Laden verlassen. Zum Glück ist bereits ein grosser Teil unserer Klamotten im Wäschesack. So hat es ein wenig freien Platz in den Schränken.

Das letzte Stück zu unserem Übernachtungsplatz gestaltete sich ein wenig abenteuerlich. Es regnete immer noch kräftig und es herrschte bereits Dämmerung. Die gewalzte Naturstrasse (nicht Mergel wie bei uns) war schmierig, eng und versteckte einzelne Schlaglöcher hatte es natürlich auch. Das erfreuliche war aber das wir den wunderschönen Platz am See ganz allein für uns hatten. In der Hochsaison hätten wir so spät nicht einmal mehr Platz gehabt. Leider mussten die Stühle drinnen bleiben, es regnete einfach zu stark. Dennoch genossen wir den restlichen Abend an diesem idyllischen Ort. Das Programm für den nächsten Tag lassen wir noch offen.

Wir legten uns bald ins Bett. Vor allem ich war hundemüde. Auf vielen Teilstrecken hatte es auch auf den regionalen asphaltierten Strassen immer wieder grosse Schlaglöcher. Da ist nix mit entspanntem Cruisen mit auf der Fensterkante deponierten Ellbogen.

Einmal erwischte es uns ziemlich schlimm als uns ein grosser LKW mit einem 5-achsigen Anhänger (das Ding war länger als das Zugfahrzeug) entgegen kam. Das Kreuzen ist auf den engen Strassen sowieso schon eng, rechts hat es immer einen Graben. Wenn man da hinein gerät kommt man ohne fremde Zughilfe nicht mehr heraus. Das elende Loch positionierte sich genau so, dass ein Ausweichen oder Abbremsen nicht mehr möglich war. Es hat mächtig geknallt, die Stossdämpfer haben bis  zum Anschlag durchgeschlagen.

Achtundzwanzigster Tag, 1. Okt. 2021

 

Flucht in den Süden

 

Wir stehen heute früh auf. Nach einem Blick nach draussen ist klar, die Wanderung im Tiveden Nationalpark fällt aus. Wir haben keine Lust mehr auf Regenwanderungen. Wir beschliessen, weit nach Südosten, auf die Insel Öland zu fahren. Das sind wieder ca. 400 Km, aber dort soll das Wetter gut sein.

Die nächste Herausforderung ist aber eine Orientierungsfrage und lautet: Wie kommen wir hier wieder weg? Den gleichen Weg den wir gekommen sind geht nicht. Der ist nämlich wegen Bauarbeiten gesperrt. Gestern Abend auf dem Hinweg sind uns die vielen Baumaschinen schon aufgefallen, nur dass er eigentlich gesperrt wäre, ist  entgangen. Die Arbeiter waren um diese Zeit längst in ihrem verdienten Feierabend. Nun wagen wir uns nicht mehr den gleichen Weg zurück. Die Baustelle ist sicher schon in Betrieb. So folgen wir den Hinweis Schildern in den Tiveden Nationalpark hinein. Das gefällt mir nicht so richtig, die Naturstrasse ist immer noch eng und schmierig. Der Dauerregen während der Nacht macht die Sache auch nicht besser.  Zudem wird es noch kurvig und unübersichtlich. Wir haben Glück, durch das frühe Wegfahren kommt uns nirgends einer entgegen und so gibt es auch keine komplizierten Kreuzungsmanöver. Das einzige was wir sehen sind an mehreren Stellen Rehe die auf der Strasse stehen. Mit ihnen gibt es aber keine Kreuzungsproblme Es dauert aber eine Weile bis wir das Labyrinth endlich hinter uns lassen können. 

Dann wird es einfacher aber auch langweiliger. Wir fahren immer in Richtung Kalmar, überqueren dort die lange Brücke nach Öland und landen mitten im Chaos. So einen dichten Verkehr haben wir hier in Schweden noch nie erlebt. In jedem Dorf blockieren parkierte Autos Teile der Strasse und entsprechend mühsam ist das Vorwärtskommen. Uns wird aber bald klar was hier los ist. Natürlich ist Wochenende Beginn und dann ist da noch sowas wie ein Kürbis Fest. In jedem Dorf haben die Bauern schöne Kunstwerke mit Kürbisse geschaffen und an den Verkaufsständen herrschte ein riesiges Gedränge. Im ganzen Chaos wühlten sich dann noch die grossen schwedischen Camper durch. Kastenwagen sind hier selten. Die Schweden fahren fast alle grosse Teilintegrierte mit 7m und mehr Länge. Nun hupten sogar die Schweden entnervt, wenn es nicht vorwärts ging. Das ist eine Erwähnung wert, sind uns diese doch bisher als sehr disziplinierte und geduldige Fahrer aufgefallen.
Trotz allem erreichen wir aber am frühen Nachmittag unserer geplanten Stellplatz und ergattern so noch einen Platz in der vordersten Reihe zum Meer. Gegen Abend wird der Platz sehr voll. Hier kommt jeden Abend ein freundlicher Platzwart vorbei und kassiert die fälligen 200 SEK ein. Wir sind die einzigen Ausländer und erst noch exotische Schweizer in einem mini Wohnmobil. So kommen wir auch noch ein wenig ins Plaudern.

Am Abend fotografieren den Sonnenuntergang und anschliessend schauen wir YT Videos. Ich schreibe am Blog um meine Rückstand aufzuholen. Gestern Abend hatten wir keinen Internet Empfang und so fiel der Blog Eintrag aus.

Morgen werden wir vielleicht eine Wanderung zur Südspitze der Insel mit ihrem Leuchtturm machen. Wir werden sehen.