Gross Schärhorn, 3295m

 

Hochtour

2 Tage mit übernachtung in der Planurahütte

 

Sektionstour auf das Schärhorn. Mit dabei waren Lukas als Tourenleiter, René und meine Wenigkeit.

Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, als wir am Samstag um ca. 8:30 am Klausenpass Richtung Chammlijoch aufbrachen. Wolken und Nebel verhinderten die Sicht auf unser Ziel. Zügig brachten wir die ca. 900 Hm bis unter das Iswändli hinter uns. Hier seilten wir uns an. Das Iswändli wird gegenwärtig seinem Namen nicht gerecht. Es liegt noch sehr viel Schnee auf seiner Flanke und man kann es gut ohne Steigeisen begehen.

Auf dem Chammlijoch entschlossen wir uns den Clariden links liegen zu lassen. Lukas und René waren schon mal  oben und meine Motivation für eine Besteigung hielt sich bei diesen Sichtverhältnissen auch in Grenzen. So machten wir uns auf zur Planurahütte, unserem heutigen Etappenziel. Die Sicht wurde nun rasch sehr schlecht und man sah keine 50m weit. Überzeugt auf dem richtigen Weg zu sein, konsultierten wir im dichten Nebel weder Kompass noch GPS. Nach einer viertel Stunde kam uns die Sache dann doch  ein wenig spanisch vor. Es hätte eigentlich schon lange abwärts gehen müssen. Ein Blick auf das GPS, auf dem die Trackaufzeichnung aktiviert war, bestätigte den Verdacht. Wir waren doch tatsächlich im Kreis gelaufen. Gerade zur richtigen Zeit riss der Nebel ein wenig auf und so war das Missgeschick schnell korrigiert. Ein wenig später war die Sicht dann aber wieder so schlecht, dass Luki seinen Kompass hervor holte und ich die Koordinaten der Planurahütte in das GPS tippte. So erreichten wir dann die Hütte trotz des Nebels ohne weitere Umwege.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf Richtung Schärhorn. In einem grossen nach Norden ausholenden Bogen querten wir hinüber zum südlichen Ausläufer des Chammlibergs und weiter zum Beginn der Flanke die vom Ostgrat Richtung Norden herunterkommt. Dort montierten wir die Steigeisen. Auf der Flanke hatte es immer noch Schnee und nur die grössen Steinbrocken schauten heraus.. Auf dem Grat ging es flacher auf einer dicken Schneeunterlage ca. 200m in westlicher Richtung und dann wieder auf mit Schnee bedecktem Schutt steiler hinauf bis auf ca 3200m. Dort querten wir dann südlich in das steile Firnfeld hinaus und erreichten kurze Zeit später den Grat. Von da waren wir dann auch bald auf dem Gipfel. Leider war die Sicht in der zwischenzeit wieder so schlecht geworden, dass ausser dem schönen Gipfelkreuz nichts zu sehen war. Zusammen mit dem Wind und dem später einsetzenden Schneefall herrschten fast winterliche Verhältnisse.

 

Wir hielten uns nicht lange auf dem Gipfel auf und nahmen bald den Abstieg wieder unter die Füsse. Und wie das so ist, kaum waren wir unten angelangt brach die Sonne hervor und der Winter war für kurze Zeit vorbei. Der Rückweg führte uns wieder südlich um das Chammlihoren herum zurück auf das Chammlijoch und hinunter zum Klausenpass.

Verhältnisse

Es hat überall noch viel Schnee, die Spalten sind alle noch zugeschneit und nur zu erahnen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Die Schneedecke trägt zwar meistens, zeitweise bricht man aber doch ziemlich tief bis zu den Knien ein.

Ein Kompliment auch an die Hüttenwartin der Planurahütte. Wir fühlten uns dort wohl. Der Kuchen und das Essen waren sehr gut.