Piz Polaschin, 3013m

Datum: 11. Aug. 2015

Schwierigkeit Wandern: T4

Aufstieg: 1100m

Abstieg: 1100m


Zufahrt zum Ausgangspunkt

Mit dem PW zur Parkbucht an der Julierpassstrasse, von Punkt 2010 ca. 160m an der Strasse aufwärts



Der Piz Polaschin steht schon lange auf unserer Wunschliste, allerdings sind wir nicht oft im Oberengadin und so dauerte es eine Weile, bis sich wieder eine Gelegenheit ergab.

 

Mit ivo66’s Bericht in der Tasche starten wir an der Julierpassstrasse. Ein paar hundert Meter oberhalb der Postautohaltestelle „Tscheppa“ hat es rechts eine kleine Parkbucht. Nach der Brücke über den Ova dal Vallun steigt die markierte Route hinauf auf die wunderschöne Ebene von Muttaun. Unzählige Wassertümpel, manche schon fast ausgetrocknet, liegen hier. Gegen Norden ausholend führt uns der markierte Weg am Lejets da Muttaun vorbei und dann weiter hinauf zum Punkt 2587. Das Teilstück bei Muttaun ist  landschaftlich sehr reizvoll.

 

Beim Punkt 2587 biegen wir gegen Norden ab und erreichen nach ein paar Minuten ein fast ausgetrocknetes namenloses Seelein. Von hier aus können wir den weiteren Verlauf der Route gut einsehen. Beim Anblick des sehr steilen Schuttfeldes hinauf zum Sattel auf dem SO Grat hat es uns ein wenig „abgelöscht“. Vor allem Helene mag derartiges Gelände nicht sonderlich. Das erwartete Veto kommt aber nicht und so machen wir uns auf den Aufstieg. Der Reiz auf den Gipfel zu gehen ist offenbar zu stark. Wir sind froh als wir den Grat erreichen, das Mühsamste haben wir nun überstanden.

 

Der Grat hinauf zum Gipfel ist breit und bietet entsprechend viele mögliche Varianten. Im oberen Teil treffen wir auf Wegspuren was die Sache nochmals erleichtert. So erreichen wir ohne weitere Schwierigkeiten den Gipfel. Die Aussicht ist auch hier grossartig, trotz der Wolken im Süden. Wir verbringen, wie meistens wenn die Bedingungen gut sind, eine gute Stunde auf dem Gipfel. Den Berg haben wir für uns alleine. Ausser zwei jungen Fischern, die zum Lej da la Tscheppa gingen, haben wir niemanden angetroffen.

 

Der Abstieg über den SW-Grat ist dann einfacher als es zuerst den Anschein machte. Wichtig ist, dass man auf den vorhanden Wegspuren nicht zu weit nach unten geht. Nach grossen Blöcken wird das Gelände schuttig und bald taucht rechts eine kleine grasige Schulter  mit zwei Steinmännchen auf.  Auf diese hinauf und dann auf der anderen Seite den Steinmännchen hinunter zur F. Polaschin folgen.  Wir lassen es uns nicht nehmen, dem reizvollen Lej da la Tscheppa einen Besuch abzustatten. Auf der Felsplatte am nördlichen Ende lassen wir unsere heissen Füsse im Wasser abkühlen und geniessen die  Nachmittagssonne. 

Um ca. 16:00 brechen wir wieder auf. Der Abstieg ist gleich wie der Aufstieg. Die Sonne steht nun schon tief und wirft zauberhafte Schatten in die vielen kleinen Hügelchen und Tümpel von Muttaun. Beim Punkt 2324 entdecken wir noch ein Bänklein mit einer wundervollen Sicht über das Oberengadin. Danach beeilen wir uns, den restlichen Abstieg schnell hinter uns zu bringen. Gerade als die Sonne endgültig hinter einem Bergrücken verschwindet, erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.