Woche 6

Die Ortschaft Isfjorden mit dem Romsdalfjorden


Montag 8. Sept. 2025

 

Rund um Andalsnes

 

Das Wetter ist wieder gut. Gestern Abend haben wir, dank meiner eigenen Map in Google,  gesehen, dass ich ganz in der Nähe eine Wanderung eingetragen habe. Sie ist kurz, bietet aber eine gewaltige Sicht auf Berge und hinunter hinüber nach Andalsnes. Das Ziel, ein Grat namens Litlefjellet, ist gut erreichbar. Die grösste Herausforderung ist einzig die am Ende sehr schmale Strasse und das auch nur wegen der Typen mit ihren grossen Womos die sie nicht im Griff haben. 

Wir sind früh dran und so ist die Strasse kein Problem. Einzig ein paar Einheimische kommen uns entgegen. Beim PP weht ein sehrt starker Wind. Zum Glück ist es eine warmer föhnartiger Wind. Der Aufstieg ist schnell geschafft. Ein eindrückliches Bergpanorama erwartet uns. Im Süden der markante Romsdalhornet, im Westen der Trolltinden und die Trollzähne und im Norden und Osten weitere Gipfel deren Namen mir derade entfallen sind. Im Tal sehen wir die Strassen nach Dombas und zum Trollstigen und den Ort Andalsnes. Auf dieser Wanderung bekommen wir für eine kurze Anstrengung sehr viel geboten.

Danach fahren zurück nach Andalsnes und erledigen unsere Einkäufe. Als das getant ist, fahren wir mit der Gondelbahn von Andalsnes hinauf nach Eggen. Auch hier ist die Aussicht grossartig. Später, wieder unten im Tal fahren wir zum Self Service CP Soggebru. Der ist nur ein paar Min. von Andalsnes entfernt. Er liegt super am Fluss und wir haben hier bis um 18.30 Uhr Sonne. Am Nachmittag sitzen  wir hier in Badehosen an der Sonne. Morgen geht es weiter in Richtung Røros. Mal sehen ob wir es in einem Rutsch bis dorthin schaffen.

 

Übernachten

Ort: Andalsnes

Typ: CP Soggebru

Koordinaten: 62.5317 7.7358

P4N: Norway-6300

 

Dienstag 9. Sept. 2025

 

Abwechslungsreiche Fahrt nach Røros

 

Wir wollen heute bis nach Røros. Dazu fahren wir zuerst auf der E136 in Richtung Dombås. Die Strasse führt immer der Rauma entlang. Das ist der gleiche Fluss an dem wir schon gestern Nacht standen. Den ersten Halt machen wir schon bald beim Trollveggen Rastplatz. Steile und über 1000m hohe Wände ragen dort hinauf bis zu den Spitzen der Trollzähne. Diese Wand wurde 1965 zum ersten Mal durchstiegen. 

Der nächste Stop legten wir beim Slettafossen ein. Das ist ein schöner Wasserfall in einer Schlucht. Leider ist er wegen der Felsformationen an der Schlucht nur schwer einsehbar. Danach folgt eine längere Fahrt immer der schönen Rauma entlang. Mal kommt sie wild daher und dann wieder gemächlich breit mit kristallklarem Wasser.

Bei Dovre wechseln wir auf die Fv491, eine kleine Nebenstrasse. Aber schon nach kurzer Zeit biegen wir auf den Grimsdalvegen ab. Eine kleine Schotterstrasse über eine wunderschöne Hochebene. Google zeigt einem diese Strasse nicht an, auch beim Hineinzoomen erscheint da keine Strasse. Ich hatte sie gestern Abend mit der App „Kurviger“ gefunden. Das ist eine App für Motorradfahrer aber offensichtlich ist sie auch für Kastenwagenfahrer geeignet.

Die Strasse ist übrigens Mautpflichtig. Das funktioniert simpel mit Nummernschild Erkennung und dann muss innerhalb von 48 Std. über eine Webseite bezahlt werden. Wir fotografieren die Infoseite bei der Mautstation jeweils ab, damit wir abends noch wissen auf welcher Webseite die Zahlung gemacht werden muss. Es nämlich nicht überall dieselbe.

Nach diesem schönen Abschnitt ist es nur noch ein durchziehen bis wir endlich Røros erreichen. Der grosse SP ist fast leer und so ist zum Glück nichts mit der Enge die in den Kommentaren beschrieben wird. Auch der Preis ist vernünftig. Morgen werden wir uns das Städtchen ansehen

 

Übernachten

Ort:         Røros

Typ:         SP Øra

Koordinaten: 62.5717 11.3796

P4N: Norway-7374

 

Mittwoch 10. Sept. 2025

 

Besuch in Røros

 

Nachdem wir endlich aus den Federn gekommen sind, unseren Kaffee getrunken haben und die Zeitung gelesen haben gehen wir zu Fuss nach Røros. Noch wegen der Zeitung, Helene kann sie seit einigen Tagen nicht mehr auf ihrem iPad lesen. Die BZ hat ihre App updated und Helene’s iPad ist so alt; dass sie das Update nicht mehr laden kann. Wieso muss solcher Mist immer passieren wenn wir unterwegs sind.

In Røros kehren wir in der „Trygstad bakery and Confectionery“ ein. Das ist ein kleines schnuckeliges Café mit wunderbaren Zimtschnecken, Vanilleplundern und ähnlichem. Wenn jemand sich einmal nach Røros verirren sollte ist das eine unbedingte Empfehlung von uns.

Danach wandern wir weiter die Strasse hoch. Den Ort selbst hat man schnell gesehen. Es sind nur zwei Strassen die aus dem alten Røros erhalten sind. Die Läden sind das was man fast überall an solchen Orten findet wie Souvenirläden, Künstlerkram, Kleiderläden und Sportgeschäfte, Auch das ist schnell abgehakt. Sehr interessant ist ein Besuch im Rørosmuseum in der Schmelzhütte. Dort dreht sich alles um den Kupferbergbau. Ohne die Kupferfunde gäbe es Røros nicht. Das Museum zeigt mit anschaulichen Modellen wie die Arbeit in den Minen funktionierte. Der Abbau wurde im Jahr 1640 begonnen und endete 1977 mit dem Konkurs der Firma. Dieses Museum ist unsere zweite unbedingte Empfehlung bei einem Besuch von Røros.

Danach fahren wir weiter auf Nebenstrassen in Richtung Norden. Das Ziel, der Tännforsen in Schweden erreichen wir heute bei weitem nicht. Wir stehen nun als einzige Gäste auf einem schön gelegenen Camping direkt am Fluss Nea. Wir haben vorher 3 Freistehplätze angefahren. Keiner hat uns überzeugt. Wir nennen solche Plätze inzwischen nur noch „Geiz ist geil Plätze“. Jetzt stehen wir wunderschön, sitzen bis um 18.30 draussen an der Sonne und das für  gerade mal Fr. 20.50.-. So, dann wollen morgen wir sehen, ob wir den Tännforsen erreichen oder ob es wieder einen spontanen längeren Umweg gibt.

 

Übernachten

Ort: Flora

Typ: CP Vertshuset Vilma

Koordinaten: 63.1090 11.2979

P4N: Norway-7596

 

Donnerstag 11. Sept. 2025

 

Wechsel nach Schweden

 

Wir fahren, weit nach Westen ausholend, gegen Norden. Auf der Höhe von Åre überqueren wir die Grenze, wechseln nach Schweden und fahren bis zum Tännforsen auf den Stellplatz.

Die Strecke war heute nicht besonders spektakulär. Viel Landwirtschaftsland, besonders in der Nähe von Trondheim und dann bis nach Meråker. Erst danach weitete sich sich der Blick wieder. Vor allem nach dem Grenzüberrgang sehen wir wieder die für Schweden typische Landschaft  aus weiten lichten Wäldern mit ihren riesigen Sümpfen. 

Der Tännforsen ist Schwedens grösster Wasserfall, so steht es jedenfalls auf der Infotafel. Ich kann das nicht so recht glauben. Wenn ich an den Storforsen denke oder an den Ristafallet und andere habe ich meine Zweifel. Vielleicht haben die Schweden auch nur eine  mir unbekannte Messgrösse angewandt. Schön anzusehen ist er aber auf jeden Fall.

 

In dem heimeligen Restaurant geniessen wir später Glace und Waffel. Es ist inzwischen kühl geworden und es regnet mittlerweile kräftig. Die Waffel mit frischem Schlagrahm und Moltebeeren Konfi ist super gut. Danach ist der Tag gelaufen. Morgen werden wir via Åre weiter nach Schweden hinein fahren

 

Übernachten

Ort: Tännforsen

Typ: SP Tännforsen

Koordinaten: 63.4433 12.7400

P4N: Sweden-83015

 

Freitag 12. Sept. 2025

 

Rentiere und ein junger Elch

 

Gestern Nacht regnete es ziemlich lange. Umso grösser ist die Überraschung über den sonnigen Morgen. Wir gehen nochmals zum Wasserfall hinunter um zu Fotografieren. Gestern war es doch ein wenig trüb. Heute entsteht in der Gischt sogar ein kleiner Regenbogen. 

Wieder zurück bei der Zora, nehmen wir das verspätete Zmorge und fahren dann weiter zur Flatruet, einem Pass südlich von Åre zwischen Ljungdalen und Funäsdalen. Die Strasse hat die Nummer z531 und ist mehrheitlich eine Schotterpiste.

Nach Järpen sehen wir einen Outlet in dem wir vor ein paar Jahren schon einmal waren. Es ist ein Lundhage Laden. Ich finde dort ein paar dünne Wanderhosen für den nächsten Sommer. Helene hat wieder Pech. Die Schnitte der Klamotten passen nicht. Danach geht es weiter via E14 und Fv321. Plötzlich sehe ich einen Elch etwa 30m neben der Strasse im Gebüsch stehen. Was für ein Glück, eine PP Bucht ist gerade am richtigen Ort. Er ist noch jung und nicht ausgewachsen aber offensichtlich neugierig. So haben wir Zeit für ein Foto.

Bei Kövra Biegen wir auf die Z834 ab. Es ist eine 40km lange Schotterpiste die durch ein einsames Gebiet mit Seen, Sümpfen und Wälder leitet. Wir sehen auf diesem Stück viele Rentiere. Bei Ljungdalen fahren wir die Flatruet Strasse hoch bis zu einem grossen PP und stellen die Zora für die Nacht ab. Es windet kräftig und ab und zu regnet es. Es herrscht gerade ein wenig Wildnis Feeling.

 

Übernachten

Ort:         Flatruet Strasse

Typ:         Freistehplatz

Koordinaten: 62.7403 12.7414

P4N: Sweden-84035

 

Samstag 13. Sept. 2025

 

Lange Fahrt nach Sälen

 

Gestern Nacht war es nicht geräuschlos. Verantwortlich für den Geräuschpegel war der starke Wind der über die Hochebene wehte. Ich selbst hatte wieder einmal eine miserable Nacht. Es plagten mich einmal mehr Magenkrämpfe. Schuld war vermutliche eine Kombination einer Salami ähnlichen Wurst die ich in einem Hofladen gekauft hatte mit einer Dose Bier.  Das Bier alleine konnte es nicht sein, auch die Wurst alleine nicht. Die Sache verfolgte mich noch den ganzen Tag.

Die Fahrt geht weit in den Süden über Schotterpisten und Nebenstrassen. Wir sehen viele Rentiere. Auf einem Warnschild an der Strasse sehen wir, dass auch die Elchjagd im Gange ist. Unser Ziel ist ein Outlet in Sälen. Das war unser erster Outlet Laden, als wir im 2021 zum ersten Mal nach Schweden kamen. Helene wollte unbedingt wieder dorthin. Sie wird zum Glück auch fündig nachdem ich bisher meistens Glück hatte.

Danach begeben wir uns bei starkem Regen auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Den SP mitten im Dorf Sälen gibt es nicht mehr. So fahren wir weitere 15km nach Süden zu einem kleinen privaten Grundstück an einem See auf dem 4 Plätze ausgeschildert sind. Man sollte einen Spendenbeitrag in eine Box geben. Das Ambiente ist wie Freistehen. Wir bleiben für heute Nacht hier.

 

Übernachten

Ort:         Sälen

Typ:         Privat im Wald, Spende erwünscht

Koordinaten: 61.0441 13.3275

P4N: Sweden-78068

 

Sonntag 14. Sept. 2025

 

Besuch im Fulufjället Nationalpark

 

Nach einer verregneten Nacht stehen wir spät auf. Wir haben gut geschlafen. Der Regen hatte eine einschläfernde Wirkung. Bei schönem Wetter ist das ein super Platz an dem man auch zwei Tage bleiben könnte und die Zeit mit Sünnele und Baden verbringen könnte. Allerdings müsste man dann aber auch die Mücken akzeptieren, die gemäss den Kommentaren zum Platz, im Sommer hier sehr zahlreich sind.

Vorsichtig verlassen wir den Platz. Der Boden ist völlig aufgeweicht und obwohl die Räder nicht durchdrehen, hinterlassen wir tiefe Spuren. Wir fahren wieder zurück nach Norden zum Fulufjället Nationalpark. Dort liegt  Schwedens höchster Wasserfall der Nupeskär. Je nach Messmethode ist er zwischen 93 und 125m hoch. Wir waren vor 4 Jahren schon mal da. Auch damals war es regnerisch und neblig. So ist es auch heute wieder. Schlimm ist das nicht. Meiner Meinung nach passt dieses Wetter sehr gut zum Park. Es verleiht ihm etwas mystisches.

Danach fahren wir weiter gegen Norden. Als wir gestern von Funäsdalen her in Richtung Süden fuhren haben wir hier diverse Hinweisschilder mit der Aufschrift „Lägerplats“ gesehen. Dabei handelt es sich Plätze auf denen man mit dem Wohnmobil über Nacht bleiben darf. Die Standplätze sind mit Nummern versehen, so das eine minimale Ordnung herrscht. Man sollte autark sein. Es hat einzig Abfallkübel und ein Plumpsklo. Eine Nacht kostet 60Skr. Wir finden das eine gute Sache. Genau so etwas bräuchte es auch in der CH. Wer Strom und Dusche braucht soll auf einen Camping. Als wir ankommen hat es noch viel Platz. Der einzige Wermutstropfen ist der immer noch anhaltende strömende Regen. Wir bleiben hier und richten uns gemütlich ein.

 

Übernachten

Ort:         Nördlich von Särna

Typ:         Lägerplats

Koordinaten: 61.7746 12.9459

P4N: Sweden-79090