Lysefjord
Montag 18. Aug. 2025
Wanderung auf den Hovdenuten
Wieder erwartet uns ein wunderbarer Tag. Die letzte wettermässig nicht so optimale Woche ist schon längst kompensiert. Wir beschliessen auf den Hovdenuten 1130m zu wandern. Er steht für sich alleine und verspricht so eine gute Sicht in alle Richtungen. Wir verlassen den Platz als erste und fahren ins Zentrum zum grossen kostenlosen PP. Von dort wandern wir los. Die Route hat beim Aufstieg viele grosse Steintreppen. So können wir die 350 Hm rasch überwinden und sind nach gut einer Stunde schon auf dem Gipfel. Die Aussicht ist wie erwartet lohnenswert. Unterhalb des Gipfel ist eine Schutzhütte oder besser gesagt eine Schutzvilla. Ein Schild bittet sogar darum, beim Eintreten die Schuhe auszuziehen was wir natürlich tun. Solche schöne Gebäude in den Bergen findet man nur in Norwegen.
Beim Abstieg erfolgt für mich dann Stress pur. Ich stelle fest, dass ich meine Kamera unterhalb des Gipfels liegen gelassen habe. Also zügig wieder 80Hm hinauf. Nach ein wenig suchen finde ich sie zum Glück wieder. Zum Glück passiert mir das nur selten.
Wieder zurück in Hovden machen wir im örtlichen Kiwi ein paar Einkäufe und fahren dann weiter. Zuerst auf der E9 wieder in südlicher Richtung zurück bis nach Flateland. Dort biegen wir auf die kleinere 450 ab. Wir wollen wann immer möglich die kleinen Strassen mit den dreistelligen Nummern fahren. Wir finden, wir sehen so mehr von Norwegen als auf den Transitrouten und es hat erst noch weniger Verkehr.
An dieser Strasse finden wir später einen schönen Freistehplatz auf der anderen Seite des Flusses der die Strasse begleitet. Die Strasse hört man zwar gut aber gegen Abend wird der Verkehr massiv nachlassen.
Der Fluss kommt hier gerade aus dem nahe gelegenen See dessen Wasser erstaunlich warm ist. So geniessen wir ein kurzes Bad und waschen gleich auch noch den eingetrockneten Schweiss der Wanderung weg. Der restlichen Nachmittag relaxen wir in unseren Stühlen.
Übernachten
Ort: an der Strasse 450
Typ: Freistehplatz
Koordinaten: 59.3661 7.7853
P4N: Norway-3880
Dienstag 19. Aug. 2025
Besuche bei Stabkirchen
Ungern verlassen wir den schönen Platz Wir hatten später am Abend noch ein paar Nachbarn bekommen. Dem Weg entlang gibt es aber genug Plätze, so
dass wir jeweils 30m Abstand zu einander hatten. Dazwischen hat es auch viel Gestrüpp und Bäume.
Bevor wir losfahren starte ich die Drohne und schiesse ein paar Bilder. Danach fahren wir auf der 450 weiter nach Dalen. Dort bleiben wir auf der
450 und nach einem steilen und Serpentinen reichen Strassenabschnitt erreichen wir die Stabkirche bei Eidsborg. Das ist für uns ein glücklicher Zufall, die haben wir nämlich nicht auf dem Radar.
Wir haben uns eine Route über Nebenstrassen ausgesucht und sind so über diese Sehenswürdigkeit gestolpert. Neben der Stabkirche hat es eine Museum und alte Häuser die man sich ansehen kann. Das
Museum zeigt die Geschichte der Eisen-,Silber- und Pelzverarbeitung. In einem Raum durfte man Pelzmäntel anprobieren. Es ging um den Unterschied zwischen Echt- und Kunstpelz.
Danach lassen wir uns weiter treiben. Irgendwann meint Helene, dass die Stabkirche von Heddal nicht so weit entfernt sei. In Heddal steht die grösste Stabkirche Norwegens. Es ist nur eine Stunde bis dorthin. Es ist ein super schönes Bauwerk. Auch bei Heddal kann man sich zusätzlich noch alte Bauernhäuser ansehen.
Danach fahren wir auf einen riesigen SP bei Notodden. Die Kritiken sind nicht sehr positiv. Wir werden aber angenehm überrascht. Er liegt gar nicht so übel, Natürlich hört man den Verkehrslärm aber das ist in einem grösseren Ort auch nicht überraschend. Uns gefällt es hier und so bleiben wir.
Übernachten
Ort: Notodden Bobilcamp
Typ: SP, 60 Plätze
Koordinaten: 59.5584 9.2491
P4N: Norway-3674
Mittwoch 20. Aug. 2025
Auf dem Gaustatoppen und eine Nachlässigkeit
Wir haben gut geschlafen trotz unserer sehr vollen Mägen. Wir hatten unser Nachtessen gestern Abend bei einem nahe gelegenen Thai Wagen geholt. Die Portionen waren riesig. Nach dem V/E und ein paar Einkäufen verlassen wir Notodden und fahren gegen Norden. Unser Ziel ist der Gaustatoppen. Auf den fast 1900m hohen Berg führt eine Bahn.
Besucher hat es nicht sehr viele. Die Hauptsaison neigt sich offenbar dem Ende zu. Die Preise der Bahn sind auf Schweizer Niveau. Technik und Sicherheit kosten eben überall viel.
Als wir in die Bahn steigen sehen wir aber eine ziemlich alte Installationen. Wir könnten auch in einem Bergwerk fahren. Die Bahn bringt uns gut hoch zum Gipfel. Oben bläst ein eisiger Wind und so ziehen wir als erstes unsere Jacken an. Die Aussicht ist genial. Gemäss einem Info Plakat in der Hüttenstube sieht man von hier aus über einen ⅙ des Landes.
Wieder zurück bei der Zora findet Helene hinten im Laderaum, auf der Seite des Wassertanks, Wasser wo keines sein sollte. Mir schwant nichts gutes. Ich habe vor zwei Jahren ein System in der Wasserleitung installiert, mit dem man alles Wasser aus den Leitungen bekommt. Das hatte ich als Ursache im Verdacht. Nach dem wir das Bett auf die Seite geschoben haben und ich die Service Klappe öffne trifft mich fast der Schlag. Der grosse Decke des Wassertanks lag neben der grossen Öffnung. So konnte das Wasser immer wieder heraus schwappen. Ich riesen Depp hatte nach der letzten Reinigung vergessen den Deckel zu montieren. Wir sind so nun gute drei Woche umher gefahren bevor uns das nun aufgefallen ist. Wir trocknen so gut es geht aber unter den Wassertank kommen wir natürlich nicht. Ich werde zu Hause den Tank samt dem Kasten ausbauen müssen, um den Schaden begutachten zu können. Im dümmsten Fall kommt da eine Reparatur des Bodens auf uns zu.
Machen können wir im Moment nicht viel. So fahren wir weiter in Richtung Hardangervidda durch eine landschaftlich reizvolle Gegend. In der Nähe von Rauland finden wir einen schönen Platz der Gemeinde direkt am See. Autarke Fahrzeuge dürfen hier für die Nacht stehen. Es wird eine Spende erwartet. Für uns ist das perfekt und so wie es aussieht haben wir den ganzen Platz für uns alleine.
Übernachten
Ort: Rauland
Typ: SP, 3 Plätze, nur für autarke Fahrzeuge
Koordinaten: 59.7462 7.8390
P4N: Norway-3864
Donnerstag 21. Aug. 2025
Wanderung auf den Kista 1303m
Ich habe nicht gut geschlafen, das Problem mit dem ausgelaufenen Wasser hat mich beschäftigt. Am Morgen telefoniere ich mit einem Mitarbeiter der Fa. Steiner. Danach sieht die Sache wieder besser aus. Grössere Mengen sind offenbar nicht ausgelaufen. Wir heizen nun die Zora auch über den Tag gut auf auch wenn wir nicht im Auto sind wie z.B. heute.
Wir fahren heute eine kurze Strecke. Nach knapp einer Stunde sind wir schon am Ziel, dem Haukeliseter Fjellstue. Das ist ein grosser Rastplatz mit Unterkünften für Wanderer und Durchreisende. Auch Camper dürfen hier für eine kleine Gebühr über Nacht stehen bleiben und können auch Toiletten und Duschen benutzen. Der Platz ist nicht gerade eine Augenweide aber für unsere Zwecke reicht das. Wir benutzen den Ort als Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Kista. Das ist ein kleiner Knubel auf der anderen Seite des Sees. Es sind hin und zurück etwa 13km und 300Hm. Die Wanderung selbst stellt keine hohen Ansprüche. Die Route ist gut markiert und nicht zu verfehlen. Auf dem Gipfel verweilen sind wir nicht ganz alleine. Den Abstieg machen wir über eine andere Route. Am Ende zieht es sich dann noch bis wir endlich den Ausgangspunkt wieder erreichen.
Das Nachtessen gibt es heute in der Fjellstube. Die Kritiken für das Restaurant sind gut. Wir sitzen direkt neben einem grossen Fenster und können die schöne Hochebene blicken. Wir bestellen Rentier Eintopf mit Kartoffelstock. Das Essen ist sehr gut, es war eine gute Entscheidung hier zu essen.
Danach ist der Tag gelaufen. Morgen fahren wir weiter gegen Norden auf die Hardangervidda. Dort waren wir zwar schon einmal, die Gegend verträgt aber einen weiteren Besuch.
Übernachten
Ort: Haukeliseter
Typ: PP, im Preis sind Dusche und Toilette inbegriffen, ca. 10 Fr./P
Koordinaten: 59.8234 7.1959
P4N: Norway-3895
Freitag 22. Aug. 2025
Fahrt über grösstenteils enge Strasse
Wir haben eine ruhige Nacht verbracht und wir bleiben auch am Morgen noch eine Weile liegen bevor wir losfahren. Eigentlich wollten wir heute via Odda hinauf auf die Hardangervidda fahren. Aber irgendwann gibt es eine Abzweigung auf eine Nebenstrasse mit der Nr. 520. Nach einer kurzen Konsultation von Google ändern wir unsere Pläne. Die Strasse scheint lohnend zu sein. Zu Beginn ist sie sehr eng und auch der Strassenbelag ist lausig. Sie führt steil hinauf über kleiner Pässe, dann wieder steil hinunter und vorbei an vielen schönen kleinen Seen. Ab und zu gestaltet sich das Kreuzen ein wenig schwierig und wir müssen mehrere Male zurückfahren. Meistens aber nur weil einige Fahrer mit grossen Nasenbären ihre Fahrkünste überschätzen und offenbar ihre Fahrzeugmasse nicht kennen. Die Strasse und die Landschaft aber ist grossartig. Wir geniessen die Fahrt.
Gegen 15 Uhr möchten wir die Fahrt beenden und suchen uns einen Platz für die Nacht.. Der Erste den wir ansteuern wäre wunderbar in einem Hafen gelegen. Die notwendige Registrierung auf einer Webseite hält uns aber von einer Übernachtung ab. Ich mag diese Bezahlungsart gar nicht. Die nächsten beiden Plätze überzeugen uns nicht wirklich. Schliesslich landen wir auf einem Bauernhof mit einem grossen Stellplatz. Wir haben hier grosszügig Platz. Im Rücken haben wir einen ländlichen Bauernhof und vorne im Fjord liegt eine Maintenance Station für Ölplattformen. Aber das stört uns eigentlich nicht. Wir verbringen hier nur die Nacht und dafür ist der Platz bestens geeignet.
Für diejenigen die nicht wissen was ein Nasenbär ist ;-)
Ein Nasenbär ist ein Wohnmobil dessen Wohnkabine über die Fahrerkabine reicht. In der Regel ist dort eine Schlafkoje. Die Dinger sehen schrecklich aus. Eben wie ein voll gefressener Nasenbär.
Übernachten
Ort: Ølensvåg
Typ: SP Bauernhof
Koordinaten: 59.5980 5.7604
P4N: Norway-5582
Samstag 23. Aug. 2025
Rundfahrt nördlich von Stavanger
Heute fahren wir gemütlich durch die Region nördlich von Stavanger und östlich von Haugesund. Von idyllischen Nebenstrassen bis zu stark befahrenen Hauptstrassen ist alles dabei. Dann sind da auch noch, zum ersten Mal während dieser Ferien, zwei Fahrten mit der Fähre dabei. Die Abrechnung ist schon verfügbar und wieder einmal muss ich zu meinem Unmut feststellen, dass die Zora mit über 6m eingetragen ist. Das heisst, ich darf heute Abend wieder ein Mail an die Fährgesellschaft schreiben und sie bitten den Fehler zu korrigieren.
Am Nachmittag finden wir auf P4N einen schönen Freistehplatz, der sogar noch frei ist als wir ankommen. Er bietet eine wunderbare Aussicht über den Fjord. Wir beschliessen über die Nacht hier zu bleiben.
Übernachten
Ort: in der Nähe von Skånevik
Typ: Freistehplatz
Koordinaten: 59.7520 6.1267
P4N: Norway-5590
Sonntag 24. Aug. 2025
Nordwärts auf dem Touri Highway
Gestern Abend wurden wir „überfallen“ Nach dem abendlichen Dinner sassen wir gemütlich bei den Guetzli, als plötzlich 7 Autos auf unseren Platz fuhren. Heraus strömten mindestens 40 gut gekleidete indische Touristen. Diese zückten ihre Handy’s und begannen wild den Fjord zu fotografieren. Die Sonne ging gerade unter. Danach waren Selfies und Gruppenfotos dran. Da unsere Zora am besten Platz stand, war sie natürlich im Zentrum des Geschehens und wir natürlich auch. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei. Nun waren wir dran mit den Sonnenuntergang Fotos.
Wir fahren erst spät los. Zuerst geht es den Berg wieder hinunter und dann auf die E134. Beim Wasserfall Langfossen ergattern wir mit viel Glück einen Parkplatz. Wir waren im 2022 schon mal da und damals war mir schon aufgefallen, dass hier neben dem Wasserfall auch der Ausgangspunkt einer Wanderung ist.
Wir beschliessen ganz spontan die Wanderschuhe anzuziehen und zumindest bis zum Aussichtspunkt hoch zu wandern. Klar ist, dass wir natürlich nicht alleine sind. Kommt noch dazu, dass gerade zwei Busse angekommen sind, die Kreuzfahrt Passagiere für diese Wanderung hierher karren.
Die Aussicht hier oben ist ganz nett, mehr aber nicht. Man könnte die Wanderung noch kräftig ausdehnen. Helene hat aber ein wenig Probleme mit ihrem Knie und so steigen wir wieder hinab. Nach zwei Std. fahren wir weiter in Richtung Odda. Dabei passieren wir auch den Låtefossen. Der ist noch imposanter als der Langfossen. Aber nicht in diesem Jahr. Er hat im Vergleich vor drei Jahren viel weniger Wasser. Sogar die Strasse bleibt trocken. Das letzte Mal zogen wir hier wegen des vielen Wassers eine Regenjacke an. Anhalten ist wegen des riesigen Andranges eh nicht möglich und so fahren wir hier vorsichtig durch. Bei Odda wechseln wir auf die westliche Seite des Hardangerfjords und fahren auf der 550 bis hinauf nach Utne wo uns eine Fähre hinüber nach Kinsarik bringt. Wir ziehen die 550 der E13 auf der östlichen Seite vor. Hier ist es viel ruhiger und stressfreier zu fahren.
Wir sind für heute auf dem Ringoy Camping. Ein schöner Platz auf dem es uns gefällt.
Übernachten
Ort: Ringøy Camping
Typ: CP, ca 40 Plätze
Koordinaten: 60.4410 6.7786
P4N: Norway-5780