Woche 7

Zuhinterst im Logartal

27. Mai 2024, Montag

Diesmal erwischt uns ein Gewitter 

 

Die Nacht verlief einmal mehr störungsfrei. Ich sehe mal darüber hinweg, dass um ca. 21.30 ein paar Jungspunde mit ihren Boliden auftauchten und ein paar Runden drifteten. Das kommt ja ab und zu vor auf solchen Plätzen und ist keinen Aufreger wert.

Spät am Vormittag fahren wir los. Wir wollen ins Logartal. Gemütlich fahren wir auf Nebenstrassen unserem Ziel entgegen. Verkehr hat es abseits der Hauptstrassen in Slowenien nie viel. Folgt uns mal ein PKW lassen wir ihn vorbei sobald sich eine Gelegenheit bietet. Meistens sind das Bus Haltebuchten. So ist beiden gedient. Der PKW wird nicht aufgehalten und wir bummeln weiter durch die Gegend und schauen uns die Gegend an. So kommt es dann auch, dass ich eine Umleitung übersehe und in einen Strassenabschnitt fahre der für den Verkehr wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Die Abschrankung ist offen, weil vorher gerade Material angeliefert wurde und niemand daran gedacht  sie wieder zu schliessen. So kurve ich um Baumaschinen und Kieshaufen herum und langsam komme ich zur Erkenntnis, dass hier etwas nicht stimmen kann. Ich habe es fast geschafft und will gerade aussteigen um die Absperrung auf der anderen Seite der Baustelle zu öffnen, als zwei Arbeiter grinsend kommentieren, die Strasse sei eigentlich gesperrt. Während der eine die Schranke für uns öffnet muss ich dem anderen zur „Strafe“ die Namen von 10 berühmtem Schweizer Sportlern aufzählen bevor ich weiter fahren darf. Unter grossem Gelächter verabschieden wir uns. 

 

Wir fahren weiter das Logartal hinauf. An vielen Orten sind noch immer die Folgen der grossen Fluten des Sommers 23 zu sehen. So fällt uns ein Haus auf, dass samt der Grundplatte etwa 25° schief steht. Am Ende der Strasse hat es einen schönen Parkplatz. Von hier geht es zu Fuss weiter

Zuerst wandern wir zum hohen Rinka Wasserfall. Bis dorthin sind es jedoch nur 10 Min. So steigen wir steil die Flanke neben dem Wasserfall hoch und weiter bis zu einem Ort mit dem Namen FrischaufOv. Er liegt exponiert auf einem Aussichtsfelsen. Im Moment wird dort gerade an einer neuen Berghütte gebaut. Auf dem Rückweg erwischt uns ein kräftiges Gewitter. Es regnet heftig und hört nicht mehr auf. Als wir bei der Zora ankommen wird der Regen sogar noch stärker.

Die Zora mutiert in einen Trocknungsraum. Im Bad hängen die tropfenden Sachen und im übrigen Raum die Nassen nicht tropfenden. Die Heizung ist auf 30° hochgedreht und so fahren wir los zu unserem Übernachtungsplatz. Der ist nur 15 Min. entfernt und treffen da auch bald ein. Es ist ein Bauernhof, der auf seinem Land ein paar geschotterte SP geschaffen hat. Hier geniessen wir den restlichen Nachmittag an der Sonne. Das Gewitter hat sich verzogen.

28. Mai 2024, Dienstag

Regenfahrt

Wir fahren zum Ende unserer Reise durch Slowenien noch einmal in den Osten. Wir haben auf dem Navi die Autobahnen und Mautstrassen deaktiviert. So ergibt sich eine schöne Fahrt durch neue Gegenden. Leider werden wir auch während der ganz Fahrt von Gewittern verfolgt. In Slovenj Gradec kommen wir auch vorbei. Dort stellen wir unsere Zora auf einem Parkplatz ab und gehen wir einen kleinen Snack in eine Beiz im Zentrum. Als wir zurückkommen haben wir eine Busse am Auto, obwohl wir einen aktiven Zahlvorgang auf EasyPark haben. Die Busse ist eindeutig falsch. 

In der EasyPark App habe ich die Sache gemeldet und auch das Tourismusbüro hat von uns ein Mail erhalten. Mal sehen, ob wir eine Antwort erhalten.

Die Weiterfahrt wird nun ständig von Gewittern begleitet. Hat vielleicht etwas mit meiner Stimmung zu tun. Am Nachmittag erreichen wir unseren Platz bei einer Ölmühle. Wir bekommen bei der Ankunft  ein Glas Wen serviert und haben einen langen Schwatz mit dem Besitzer. Morgen um 10 können wir uns die Ölmühle ansehen.

 

Übernachten

Ort: Jurij ob Scavnici

Typ: Schau aufs Land

Koordinaten: 46.5556 16.0324

Bemerkung: Keine V/E

29. Mai 2024, Mittwoch

Endlich ist es so wie es sein soll

 

Aus der Besichtigung der Ölmühle wird leider nichts. Der Besitzer musste in einer dringenden Angelegenheit nach Maribor und ist leider nicht da. So kaufen wir im Laden noch zwei Dosen Kürbispesto und eine weitere Salami. Diejenige die wir gestern gekauft hatten haben wir gestern Abend schon verspiesen. 

Das heutige Ziel hat Helene ausgesucht. Es liegt ganz in der Nähe. Es ist ein Resti mit einer Wiese auf der bis zu fünf Camper stehen können. Nennt sich offiziell Tourist Farm. Weil wir nicht zu früh dort sein wollen, fahren wir über schmale Strassen durch die hügeligen Rebberge. Immer wieder geht es sehr steil hinauf und auch wieder hinunter. Das Wetter ist für einmal sehr schön. Der Zufall will es, dass wir wieder bei dem schönen Platz mit dem Kirchlein bei Jeruzalem vorbei kommen. Diesmal machen wir hier einen längeren Halt. Oben beim Kirchlein hat es eine Vinothek die wir natürlich besuchen. Wir versuchen einige Weine und kommen dabei auch mit der Dame die die Vinothek betreut ins Gespräch. Dabei stellt sich heraus, dass der Vater von Pavel Soster ihr Chef ist. Mit ihm haben wir auch gesprochen, als wir eine Nacht beim Weingut Soster verbracht haben.

Früh am Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Diesmal sieht es so aus, als hätten wir es gut getroffen. Wir können die Zora auf eine schöne Wiese stellen. Die Aussicht über das Gebiet ist wunderbar. Wir haben zwar ein paar Camper zwischen uns und der Sicht was aber nicht weiter stört. 

Dazu haben wir heute eine Premiere. Wir fahren zum erstem Mal nach über 6 Wochen die Markise aus, weil wir Schatten brauchen. So sitze ich nun draussen, habe den Laptop auf dem Schoss und schreibe das Tagebuch in einer Umgebung wie sich das im Frühsommer eigentlich auch gehört.

Morgen geht es dann endgültig auf den Weg nach Hause. Der grobe Plan ist zuerst wieder nach Planica zu fahren. Am nächsten Tag dann über den Wurzenpass, Österreich schnell zu durchqueren und beim Königsee zu nächtigen. Dann über die deutsche Hochalpenstrasse von Berchtesgaden nach Lindau und dann nach Hause.

Übernachten

Ort: Tourist Farm Püklvec

Typ: P4N 2275

Koordinaten: 46.4541 16.2297

Bemerkung: Keine V/E, nur Frischwasser & Toilette

30. Mai 2024, Donnerstag

Abschied von Jeruzalem

 

Ein schöner warmer Morgen begrüsst uns heute. Natürlich stellen wir Tisch und Stühle für das Z’morge wieder draussen auf. 

Gestern Abend wollten wir eigentlich im Restaurant essen, hatten aber Pech. Wegen mangelnder Gäste in den Zimmern hat die Küche aber um 18:00 Feierabend gemacht. So haben wir selbst etwas gekocht und weil wir keinen Wein mehr hatten, haben wir einen Rosé aufgemacht. Den hatten wir gestern in der Vinothek gekauft. Er hat uns so gut geschmeckt, dass wir noch mehr kaufen wollen.

Wir fahren nochmals zurück zur Vinothek hatten aber auch wieder Pech. Dort hat es aber nur noch 5 Flaschen. Ok, dann fahren wir eben zum Weingut Soster, dort hatten wir ja schon mal übernachtet und ein Tasting gehabt. Der Rosé stammt ja dort. Pavel macht uns gleich 12 Flaschen bereit und in der Zwischenzeit bezahle ich die Rechnung mit eBanking. Mit der KK geht es leider nicht.

Dann fahren wir nach Planica. Das ist für uns der perfekte Etappenort auf der Heimreise. Der Stellplatz bietet auch alles was man braucht und auch der Preis ist mit 18 Euro vernünftig. 

Wegen der miserablen Wetteraussichten werden wir die deutsche Hochalpenstrasse doch auslassen. Wir werden Morgen über Italien weiter nach Hause fahren.

 

Fotos haben wir heute keine gemacht

 

Übernachten

Ort: Planica

Typ: SP Planica

Koordinaten: 46.4771 13.7250

Bemerkung: 60 Plätze, V/E


31. Mai 2024, Freitag

 

Fahrt durch die Waschküche

 

Heute Morgen regnet es wieder kräftig. Sieht man auf der Wetter App nach ist das fast im gesamten Alpenraum so. Unser Entscheid nicht nach Berchtesgaden zu fahren und dann die Hochalpenstrasse zu machen ist richtig.

Wir fahren bei prasselndem Regen über den Wurzenpass, zeigen dem mürrischen österreichischen Zöllner unsere Ausweise. Ich kann ihn verstehen. Mich würde es auch angurken bei diesem Mistwetter an einer gottverlassenen Zollstelle zu stehen. 

Nach dem Wurzenpass fahren via Hermagor und die Bundesstrasse 111 nach Silian. Die 111 ist in einem lausigen Zustand. Immer wieder warnen Schilder vor dem Zustand der Strasse. Immer wieder hat Kilometer lange Abschnitte mit Schlaglöchern, Querrillen, aufgeblasenem Teer usw.. Diese Gegend hat in Österreich wohl keine hohe Priorität.

Das Etappenziel ist der Camping Olympia im Pustertal bei Rienza. Wegen des miserablen Wetters sind heute viele Touristen abgereist. Wir erhalten so einen guten Platz. In der Baita trinken wir Kaffee und essen Kuchen und reservieren für das Abendessen gleich noch einen Platz. Damit wäre für heute das Wichtigste erledigt.

Morgen werden wir via Bozen und Vinschgau in die Schweiz reisen. Sollte alles gut klappen, kommen wir vielleicht bis Rona an der Julierpassstrasse.

 

Übernachten

Ort: zwischen Toblach und Rienza

Typ: CP Olympia

Koordinaten: 46.7346 12.1936

Bemerkung: 160 Plätze,

1. Juni 2024, Samstag

Staus, kriminelle Überholen und eine Busse

 

Wir kommen relativ, für unsere Verhältnisse, früh weg. Das Wetter ist immer noch zum Vergessen. Es ist kalt und hat in der Nacht wieder weit hinunten geschneit. Wir fahren durch das pustertal in Richtung Bozen.

Wir merken schnell, dass wir wieder im Land der Kamikazefahrer sind innert kürzester Zeit werden wir Zeuge von kriminellen Überholmanövern. Der Schlimmste war jener, der in einem Doppel „S“ mit Sicherheitslinie auf unserer Seite entgegenkam. Er hat null Sicht vor der Kurve. Wir kamen haarscharf an einer Frontalkollision vorbei. Schade dass unsere Dashcam nicht montiert ist. Der Kleber der Halterung hält nicht mehr. Ich hätte das Video gleich an die Polizei in Bozen geschick

Die Fahrt durch das Vinschgau ist wieder wie üblich ein Knorz. Nach Taufers in Richtung Val Mustair geht es wieder besser. In Mustair, kurz vor Ende der 30er Zone gebe ich ein wenig zu früh Gas. Prompt erwischt mich eine fiese Radarfalle. Wird mich vermutlich um die 120 Stutz kosten. Wieder mal typischen in der 30er Zone selbst, wo es Sinn machen würde steht die Falle natürlich nicht. Dort wo das Ende der Zone schon sichtbar ist wird die Falle aufgestellt. 

Eigentlich wollen wir bei Lavin verladen, sehen aber in Susch dass der Flüela wieder offen ist. So verzichten wir auf den Tunnel und haben so einen Teil der Busse wieder eingespart. Wenn immer möglich spare ich Bussen in dem Kanton ein, wo ich sie erhalten habe. Zeitlich sind wir nun so gut dran, dass wir schon heute ins Outlet bei Landquart gehen. Ich finde endlich bei Arcterix die Softshell Hosen die schon lange suche. Auch sonst habe ich bei einigen Artikeln Glück. Helene geht heute leer aus. Sie findet ausser einem Tshirt nichts passendes. Nun das war auch schon anders.

Beim Touri Büro auf dem Gelände frage ich, ob man auf dem PP Süd auf dem 6 Womo Plätze ausgewiesen sind, über Nacht bleiben darf. Die Antwort ist ja. Der Platz ist wegen des Bahnverkehrs zwar laut, kostet aber nichts. Damit haben wir im Vergleich zum SP in Grüsch, den wir eigentlich eingeplant hatten, wieder 20 Stutz der Busse kompensiert.

Nun ist schon 20:30 und der Lärm vom Bahngleis ist bei weitem nicht mehr so laut wie am Nachmittag. Morgen fahren wir das letzte Stück nach Hause. Einen weiteren Bericht dieser Reise wird somit nicht mehr geben.

Übernachten

Ort: PP beim Outlet, PP Süd

Typ: Parkplatz

Koordinaten: 46.9607 9.5550

Bemerkung: 6 Plätze, kein Service, Übernachten ok haben im Touri Büro auf dem Outlet Gelände gefragt